Ist die eigentliche Krebstherapie abgeschlossen, ergeben sich für viele Betroffene weitere Fragen, wie zum Beispiel: Findet eine Reha oder Anschlussheilbehandlung (AHB) statt? Was kann ich selbst tun, um meine Heilung zu beschleunigen? Und wie funktioniert die Nachsorge? Wir haben Antworten auf die wichtigsten Fragen für Sie zusammengestellt.
Einige Menschen können nach ihrer Krebstherapie ihr Leben wie vor der Erkrankung weiterführen, andere haben mit teils großen Einschränkungen zu leben. Eine Rehabilitation ist aber in beiden Fällen sinnvoll, um den Weg zurück in den Alltag zu finden und das Erlebte zu bewältigen. Bei onkologischen Erkrankungen gibt es hierbei eine Besonderheit, es kann entweder eine Anschlussheilbehandlung (AHB) oder eine onkologische Reha stattfinden.
Eine AHB wir spätestens zwei Wochen nach dem Ende des Klinikaufenthaltes begonnen. Die Antragsstellung für eine AHB erfolgt über die Klinik. Besonders, wenn Sie nach einer Therapie im Krankenhaus zunächst wieder nach Hause zurückkehren, gibt es in Kliniken mit einem onkologischen Zentrum eine sogenannte Brückenpflege. Diese speziell ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krankenhauses sorgen für einen möglichst reibungslosen Übergang zurück nach Hause. Eine onkologische Rehabilitation läuft genauso ab wie eine AHB. Sie muss jedoch nicht direkt im Anschluss an eine Krebstherapie stattfinden, sondern kann bis zu einem Jahr später begonnen werden. Ob eine AHB oder eine Reha durchgeführt wird, ist eine individuelle Entscheidung.
„Inhaltlich“ laufen AHB und Reha gleich ab. Folgende Bestandteile sind immer enthalten:
Eine Krebserkrankung stellt für die allermeisten Betroffenen ein einschneidendes Erlebnis dar. Neben der Angst und Sorge um die eigene Gesundheit, treten bei berufstätigen Betroffenen auch Sorgen um die Existenz in den Vordergrund. Einige Krankenhäuser arbeiten eng mit Sozialarbeitern zusammen, die eben darauf spezialisiert sind. Für psychologische Fragen während und nach der Krebsbehandlung gibt es sogenannte Psychoonkologen. Wichtig ist, dass Sie sich Hilfe suchen und Ihre Ängste und Sorgen bei Ihren behandelnden Ärztinnen und Ärzten ansprechen. Einige Betroffene leiden bereits während der eigentlichen Therapie unter Angstzuständen und Depressionen. Das Wichtigste ist dann, um Hilfe zu bitten. Als Angehörige oder Angehöriger eines von Krebs Betroffenen sollten Sie Veränderungen aufmerksam beobachten. Sie können auf Hilfsangebote aufmerksam machen, die Entscheidung Hilfe anzunehmen liegt aber immer beim Betroffenen.
Viele von Krebs Betroffene fühlen sich trotz aller Unterstützung von Familie und Freunden allein mit ihrer Erkrankung. Eine wichtige Anlaufstelle sind in diesem Fall Selbsthilfegruppen. Hier können Erfahrungen ausgetauscht und Ängste offen ausgesprochen werden mit Menschen, die die gleiche Erkrankung durchleben. Besonders wichtig sind diese Gruppen für Menschen, die wenig Unterstützung durch ihr Umfeld erfahren. Es gibt in jeder größeren Stadt Selbsthilfegruppen, die Betroffenen einen geschützten Raum bieten. Ein Verzeichnis der verschiedenen Gruppen finden Sie beispielsweise auf den Seiten des Deutschen Krebsforschungszentrums.
Ob, wann und in welchem Umfang Sie nach einer erfolgten Krebsbehandlung wieder anfangen können zu arbeiten, hängt vor allem von Ihnen ab. Je nachdem, wie lange die Therapie gedauert hat, ist eventuell eine Wiedereingliederung hilfreich. Diese Wiedereingliederungsphase beginnt mit einer Wiederaufnahme der Arbeit von zunächst wenigen Stunden bis hin zum Wiedererlangen der Voll- oder gewünschten Teilzeit Stundenzahl. Das gebräuchlichste Modell zur Wiedereingliederung wird als „Hamburger Modell“ bezeichnet und sieht die oben beschriebene Stundenzahlsteigerung vor. Während der Wiedereingliederungszeit ist es sehr wichtig offen über gesundheitliche Probleme zu sprechen. Wenn Sie Angst haben diese gegenüber Vorgesetzten zu äußern, wenden Sie sich an den Betriebsrat. An den Arbeitsplatz zurückzukehren ist ein wichtiger Schritt zurück in den Alltag, der Struktur schafft und das Gefühl gebraucht zu werden. Wichtig ist, sich zu Beginn nicht zu überfordern. Heilung braucht Zeit. Ein Wiedereinstieg ins Berufsleben lässt auch soziale Kontakte wieder aufleben, steigert das Selbstwertgefühl und die Lebensqualität.
Allgemein wird unter Krebsnachsorge die Kontrolle des Heilungsverlaufs verstanden, um ein erneutes Erkranken möglichst frühzeitig zu erkennen. Über welchen Zeitraum sich die Nachsorge erstreckt ist von individuellen Faktoren abhängig. Sie erstreckt sich aber häufig über einen Zeitraum von fünf Jahren. Darüber, wie genau die Nachsorge abläuft, wird meist schon in der Klinik gesprochen.
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