Der Blutzuckerspiegel unterliegt immer Schwankungen. Nach dem Essen steigt er an und sinkt, wenn die Körper- und Muskelzellen Zucker in Energie verwandeln. Bei Menschen mit Diabetes kann es aber sowohl zur Überzuckerung als auch zur Unterzuckerung, der sogenannten Hypoglykämie, kommen. Lesen Sie mehr dazu, wie Sie eine Hypoglykämie erkennen, vermeiden und was Sie tun können, wenn sie auftritt.
Liegt der Blutzuckerwert unter 50 mg/dl spricht man von einem Unterzucker. Das bedeutet, dass sich zu wenig Zucker in Form von Glucose im Blut befindet. Von Fachleuten wird dieser Zustand auch als Hypoglykämie bezeichnet. Vor allem unser Gehirn ist auf Zucker angewiesen. Bemerkt unser Gehirn eine Unterzuckerung, schüttet es Adrenalin aus und es entstehen die Frühsymptome einer Hypoglykämie. Eine Unterzuckerung kann in zwei Stufen unterschieden werden.
In der ersten Stufe der Hypoglykämie macht der Körper durch deutliche Warnsignale, auch nach außen hin wahrnehmbar, auf die Unterzuckerung aufmerksam.
Eine Hypoglykämie kann zu einem lebensbedrohlichen Zustand werden. Daher ist es wichtig auf die ersten Warnzeichen zu achten. Diese sind:
Es können auch neurologische Symptome auftreten. Zu diesen zählen:
In der ersten Phase der Unterzuckerung helfen zuckerhaltige Getränke oder Traubenzucker am besten. Traubenzucker hilft meist innerhalb weniger Minuten. Säfte oder Cola (mit Zucker) wirken schnell. Fett verlangsamt die Aufnahme von Zucker. Schokolade hilft also leider nicht so schnell, dafür aber beispielsweise eine Hand voll Gummibärchen. Sollte sich keine Besserung einstellen, sollten Sie unbedingt den Rettungsdienst verständigen. Nachdem die Symptome der Unterzuckerung abgeklungen sind, ist es wichtig, eine kohlehydratreiche Mahlzeit zu sich zu nehmen. Nach dem Essen kann dann in aller Ruhe der Blutzucker kontrolliert werden. Wie genau der Zucker ins Blut kommt, lesen Sie hier.
Die zweite Stufe der Hypoglykämie stellt einen medizinischen Notfall dar und Sie sollten sofort den Rettungsdienst verständigen.
In der zweiten Phase der Hypoglykämie droht bereits das diabetische Koma. Symptome sind:
In der zweiten Phase kann nur noch medizinisches Personal helfen oder Personen, die speziell für diabetische Notfälle geschult wurden. Sofern noch nicht geschehen, muss dringend der Rettungsdienst informiert werden. Dieser verabreicht dann Glukose, also eine hochprozentige Zuckerlösung, über die Vene. Es ist wichtig, dass Sie nicht versuchen, einem bewusstlosen Menschen Flüssigkeiten oder Essen einzuflößen, hierbei besteht Erstickungsgefahr.
Hypoglykämien entstehen meistens durch Fehler im Umgang mit Insulin. Für Menschen mit Diabetes ist es sehr wichtig, regelmäßig zu essen. Das Auslassen von Mahlzeiten kann schnell zu einer Hypoglykämie führen. Ebenso exzessiver Sport oder Alkoholkonsum. Wenn Sie von Diabetes betroffen sind, sollten Sie immer ein „Zuckernotfallpaket“ bei sich haben. Dieses sollte Traubenzucker und vielleicht eine Glukagon-Notfallspritze beinhalten.
Es gibt Faktoren, die die Wirkung von Insulin beeinflussen. Diese sollten Sie im Kopf behalten:
Vor allem bei Menschen mit Diabetes mellitus Typ 1 ist es möglich, dass sie die Warnzeichen einer drohenden Unterzuckerung nicht wahrnehmen. Expertinnen und Experten sprechen von der sogenannten Wahrnehmungsschwelle, die immer weiter sinkt, je häufiger eine Unterzuckerung erlebt wurde. Ein spezielles Hypoglykämie-Wahrnehmungstraining kann helfen, diese Wahrnehmungsschwelle wieder aufzubauen.
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