Jahrtausende lang war der Mensch immer in Bewegung. Jagen, Sammeln, Wasser finden und holen, später dann schwere körperliche Arbeit. Mittlerweile arbeitet ungefähr die Hälfte aller Beschäftigten an einem Bildschirm. Bewegungsarmut und Fehlhaltungen sind häufig eine Folge davon. Wir erklären Ihnen, wie Bewegung, Sport und Gesundheit zusammenhängen und was Sie selbst für ein bewegungsreicheres und gesünderes Leben tun können.
Bewegung ist jede Aktivität, die dazu führt, dass der Körper mehr Energie verbraucht als in Ruhe. Sie wird sichtbar und ausgeführt durch das Anspannen und Entspannen verschiedener Muskeln und Muskelgruppen. Was dabei nicht sichtbar wird, sind die versteckt ablaufenden Vorgänge im Gehirn und in den Nervenbahnen.
Gehen zum Beispiel ist ein unglaublich komplexer Vorgang. Beim Gehen werden sehr viele Muskeln in Ihrem Körper beansprucht. Von der Fuß- über die Bein-, Po-, Bauch-, Rücken-, Arm-, Schulter- und Nackenmuskulatur. Diese vermeintlich einfache Bewegung ist also ein Training für Ihren ganzen Körper. Deswegen ist der erste Rat, um sich im Alltag mehr zu bewegen, immer: mehr zu Fuß erledigen.
Ihr Körper ist ein Anpassungstalent. Wird er wenig gefordert, baut er ab, wird er viel gefordert, baut er auf. Das betrifft Muskeln, das Herz-Kreislauf-System, die Atmung und sämtliche Prozesse, die in Ihrem Körper ablaufen. Am offensichtlichsten ist das bei den Muskeln. Wird ein Muskel nicht benutzt, etwa weil ein Arm, Fuß oder Bein wegen eines Bruchs ruhiggestellt ist, nimmt die Muskelmasse innerhalb weniger Wochen ab.
Der Wiederaufbau nimmt hingegen deutlich mehr Zeit in Anspruch. Deswegen ist regelmäßige Bewegung auch so wichtig. Das Beispiel des Muskels lässt sich auf alle anderen Organe und Körperfunktionen übertragen.
Bewegung spielt auch bei vielen Erkrankungen eine Rolle. Welch wichtigen Einfluss sie auf einen Diabetes mellitus haben kann, lesen Sie hier.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat grundlegende Empfehlungen ausgesprochen. Nach diesen Empfehlungen sollten Erwachsene zwischen 18 und 64 Jahren 150 bis 300 Minuten pro Woche aktiv sein. Mit „aktiv sein“ ist eine moderate bis hohe Intensität gemeint, die im aeroben Bereich liegt.
Für Kinder ist Bewegung sehr wichtig, sie stimuliert die Vernetzung von Nervenzellen und hilft so beispielsweise, das Gleichgewicht zu schulen. Kinder im Kindergartenalter sollten täglich mindestens drei Stunden aktiv sein. Mögliche Bewegungsarten sind:
Kinder und Jugendliche sollten sich täglich mindestens 60 Minuten bewegen. Bewegung ist wichtig für das Knochen- und Muskelwachstum. Wichtig ist Variation bei der Bewegung:
Sport und Bewegung haben zahlreiche positive Einflüsse auf das Herz-Kreislauf-System. Ausdauersport ist sehr gut für das Herz-Kreislauf-System, doch bereits ein täglicher Spaziergang, den Sie zügig absolvieren, senkt Ihr persönliches Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung. Warum das so ist, haben wir für Sie zusammengefasst und erklärt:
Zum Bewegungsapparat zählen Bänder, Sehnen, Knochen, Muskeln und Faszien. Muskelzunahme ist die offensichtlichste Reaktion auf Sport und Bewegung. Doch es gibt noch andere wichtige Reaktionen:
Bewegung tut nicht nur dem Körper, sondern auch der Seele gut:
Sport und Bewegung sind auch für unser Immunsystem wichtig und sogar messbar:
Bewegung ist also für unsere Gesundheit essentiell. Doch wie kann der Alltag bewegungsreicher gestaltet werden? Insbesondere, wenn Sie den Großteil Ihres Arbeitstages im Büro verbringen oder vor dem Rechner zu Hause. Wir haben für Sie einige Tipps zusammengestellt.
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