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Verdauungsprobleme beim Baby und Kleinkind

Es ist wie bei den Großen auch: Manchmal zwickt’s und drückt’s den Kleinen im Bauch. Das ist völlig normal, allerdings machen Blähungen, Verstopfung oder Durchfall Babys und Kleinkindern deutlich mehr zu schaffen. Mit einfachen Hausmitteln können Sie Ihrem Kind Linderung verschaffen.

Warum haben Babys und Kleinkinder manchmal Verdauungsprobleme?

Ein Baby wurde im Idealfall 40 Wochen lang im Mutterleib über die Nabelschnur mit allem versorgt, was es brauchte: Sauerstoff, Energie, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Selbst Antikörper gelangen über diese einzigartige Verbindung von der Mutter zum Kind. Umgekehrt transportiert die Nabelschnur sämtliche Abbauprodukte des kindlichen Stoffwechsels vom Kind weg. Bis zum Zeitpunkt, an dem das Neugeborene zum ersten Mal von der Muttermilch oder einer Säuglingsanfangsnahrung kostet, hatte das Verdauungssystem des Neugeborenen noch nicht allzu viel zu tun. Jeder Schluck verlangt ihm daher einiges ab. Nicht ohne Grund schlafen viele Babys ein, sobald das Bäuchlein voll ist.

Schluck für Schluck müssen sich Magen und Darm erst an das Trinken gewöhnen. Es müssen Verdauungsenzyme gebildet und der Darm mit nützlichen Bakterien besiedelt werden. Da bleiben kleine Unpässlichkeiten nicht aus. Erst ab dem sechsten Lebensmonat sind die Organe des Babys so weit ausgereift, dass es Beikost verdauen kann. Trotzdem ist die Umstellung eine große Sache, an die sich vor allem der Darm erst gewöhnen muss. Manche Kinder reagieren daher auf die ersten Breimahlzeiten zunächst mit weichem Stuhl, nach wenigen Tagen wird der Stuhl jedoch von selbst dunkler und fester. Im gleichen Maße ändert sich die Frequenz des Stuhlgangs. Babys machen dann nicht mehr mehrfach am Tag die Windeln voll, sondern alle ein bis zwei Tage. Trotzdem kann der individuelle Rhythmus sehr variieren. Seltener ist noch kein Grund zur Sorge, solange das Baby einen entspannten Eindruck macht und richtig an Gewicht zunimmt.

Bei Kleinkindern hingegen ist Verstopfung keine Seltenheit und kann verschiedene Ursachen haben, z. B. einen geänderten Tagesablauf (Kita), Töpfchen Training oder eine Ernährungsumstellung. Wenn organische Ursachen ausgeschlossen werden können, können kurzfristig Medikamente zum Weichhalten des Stuhls, Glyzerinzäpfchen oder Mini-Klistiere zur Auslösung des Stuhlgangs helfen. Auch ist es wichtig, darauf zu achten, dass das Töpfchen- bzw. Toilettentraining vom Kind als etwas Positives wahrgenommen wird.

Welche Hausmittel helfen bei Verdauungsproblemen?

Verdauungsprobleme wie Blähungen, Durchfall oder Verstopfung sind für Babys und Kleinkinder zwar unangenehm, aber meist harmlos und lassen sich gut mit Hausmitteln in den Griff bekommen. Wenn sich die Bauchschmerzen allerdings nicht nach einer Weile bessern oder sogar schlimmer werden, sollten Sie Kontakt mit Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin aufnehmen.

Bäuerchen gegen Blähungen

Insbesondere in den ersten drei Lebensmonaten sind Bauchschmerzen keine Seltenheit. In den meisten Fällen stecken Blähungen dahinter, ausgelöst durch Luft, die beim hastigen Trinken und Schreien geschluckt wurde und nun im Darm Probleme macht. Geschluckte Luft, die schon aus dem Magen entweicht, kann im Darm keine Blähungen verursachen. Helfen Sie Ihrem Baby deshalb mit sanftem Klopfen auf den Rücken dabei, aufzustoßen. Testen Sie aus, in welcher Haltung dies am besten gelingt:

  • aufrecht auf den Arm genommen
  • leicht vorgebeugt auf dem Schoß sitzend
  • über die Schulter gelegt
  • im Fliegergriff auf den Unterarm gelegt

Blähende Speisen auf dem Teller der Mutter

Gehen blähende Substanzen in die Muttermilch über? Manche stillenden Mamas vermuten einen Zusammenhang zwischen Blähungen beim Kind und den Speisen, die sie selbst verzehrt haben. Wissenschaftlich bewiesen ist es nicht, allerdings auch nicht sicher widerlegt. Erwiesen ist allerdings, dass Babys über die Muttermilch viel davon mitkriegen, was ihre Mama vorher gegessen hat. Bestimmte Duft- und Geruchsstoffe lassen sich in der Muttermilch nachweisen. Wenn Sie also das Gefühl haben, dass Ihr Kind etwa nach dem Verzehr von bestimmten Kohlsorten Blähungen hat, können Sie auf andere Sorten umsteigen. Manchmal reicht es auch, eine Zeit lang auf Kohl zu verzichten und ihn dann wieder zu versuchen.

Wärme lindert Bauchweh

Wärme wirkt entkrampfend und wohltuend bei Bauchschmerzen. Legen Sie Ihrem Kind eine kleine, wohltemperierte (nicht heiße!) Wärmflasche, ein Dinkelkissen, einen Kartoffelwickel oder einen feuchtwarmen Waschlappen auf den Bauch.

Bauchmassage bei Verdauungsproblemen

Eine Bauchmassage beschleunigt den Weitertransport des Speisebreis in Magen und Darm und bringt Luftansammlungen in Bewegung. Massieren Sie dazu den Bauch Ihres Kindes sanft im Uhrzeigersinn mit kreisenden Bewegungen der flachen Hand, immer um den Bauchnabel herum.

Ätherische Öle bei Verdauungsproblemen

Ätherische Öle entfalten zahlreiche positive Wirkungen auf den Körper. Die Öle in Fenchel, Kümmel und Anis wirken krampflösend, blähungstreibend und verdauungsfördernd, weshalb das Trio ein beliebtes Hausmittel bei Verdauungsproblemen ist. Ihre Wirkung entfalten diese Öle in verschiedenen Formen:

  • als ungesüßter Tee
  • als Massageöl für den Bauch
  • als Zäpfchen aus der Apotheke

Lassen Sie sich von Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin oder in der Apotheke dazu beraten.

Stuhlgangfördernde Lebensmittel bei Verstopfung

Dass Babys, die noch gestillt werden oder eine Säuglingsanfangsmilch bekommen, manchmal tagelang keinen Stuhlgang haben, ist völlig normal und keine Verstopfung. Erst mit Einführung der Beikost gewinnt die Stuhlfrequenz an Bedeutung. Falls das Baby drückt, sich quält und dann etwas Hartes, Dunkles in der Windel landet, besteht Handlungsbedarf. Bestimmte Lebensmittel regen die Verdauung an:

  • genügend trinken
  • Getreidebreie mit Ballaststoffen
  • Birnen, Pflaumen, Aprikosen, Äpfel
  • Bei Kleinkindern können Sie zusätzlich darauf achten, dass Sie ihm keine stopfenden Nahrungsmittel wie Kakao, Schokolade und andere Süßigkeiten, Weißmehlprodukte oder Fast Food und Bananen geben und dass das Kind sich ausreichend bewegt.

Bei Durchfall zum Arzt

Wenn der Stuhl hingegen plötzlich wässrig ist, unangenehm riecht und häufiger kommt, ist es Durchfall. Er ist immer mit einem Verlust an Flüssigkeit und Elektrolyten verbunden, was vor allem bei Babys und Kleinkindern schnell gefährlich werden kann. Suchen Sie deshalb einen Kinderarzt oder eine Kinderärztin auf und achten Sie bis dahin darauf, dass Ihr Kind immer wieder einzelne Schlucke trinkt.

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