Die Strahlentherapie ist – neben der Operation und Chemotherapie – eine wichtige Säule in der Krebstherapie. Etwa jeder zweite Betroffene wird im Laufe der Erkrankung bestrahlt. Dabei umfasst die Strahlentherapie viele verschiedene Methoden. Worin sich diese unterscheiden, lesen Sie hier.
Strahlung kann die Erbsubstanz von Zellen so zerstören, dass die Zellteilung zum Erliegen kommt und die Zellen kaputt gehen. Diese Wirkung, vor der wir Angst haben, wenn wir uns zum Beispiel um die ausgetretene Strahlung eines Atomkraftwerkes sorgen, ist bei Krebszellen ausdrücklich erwünscht. Bei der kurativen Strahlentherapie wird die Krebszelle deshalb gezielt bestrahlt. Das Ziel: Den Tumor so zu schädigen, dass er kleiner wird und hoffentlich sogar ganz verschwindet. Die Strahlentherapie kann allein oder in Kombination mit anderen Krebstherapien zum Einsatz kommen (adjuvant).
Wie genau die Strahlentherapie abläuft, ist individuell verschieden. Abhängig davon, um was für einen Tumor es sich handelt, wie groß er ist und wo genau er sich im Körper befindet, kommen unterschiedliche Behandlungsstrategien in Frage. Der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin wird in Absprache mit dem oder der Betroffenen die beste Methode auswählen. Um dem Tumor keine Zeit zur Regeneration zu lassen, wird oft fünf Mal pro Woche bestrahlt, also von Montag bis Freitag täglich für wenige Minuten. Die Strahlentherapie dauert meist mehrere Wochen.
Bei der Strahlentherapie kommt ionisierende Strahlung zum Einsatz. „Ionisierend“ bedeutet, dass sie so viel Energie besitzt, dass sie Teilchen aus Atomen oder Molekülen herauslösen kann. Auf den Krebs bezogen bedeutet das, dass die DNA der Krebszellen beschädigt wird und so die Zelle abstirbt. Nach der Strahlungsart werden Teilchen- und elektromagnetische Strahlen unterschieden:
Wichtig zu wissen: In der Medizin werden diese Strahlen in großen Geräten künstlich erzeugt. Der Einsatz von radioaktivem Material ist heute kaum noch üblich. Anders ist es in der Nuklearmedizin, in der gezielt radioaktive Stoffe zum Einsatz kommen (siehe auch: Unterscheidung der Strahlentherapie nach Strahlungsquelle).
Moderne Geräte bündeln die Strahlen sehr präzise auf den Tumor, wodurch das umliegende Gewebe nicht oder nur wenig geschädigt wird. Trotzdem ist die zellschädigende Wirkung der Strahlen nicht krebsspezifisch, weshalb auch gesunde Körperzellen in Mitleidenschaft gezogen werden können. Sie besitzen jedoch eine bessere Fähigkeit zur Regeneration als Krebszellen und können beispielsweise beschädigtes Erbgut wieder reparieren. Um den gesunden Zellen genügend Zeit für die Reparatur zu geben, erfolgt eine Strahlentherapie in mehreren Einzelsitzungen.
Viele Betroffene vertragen die Strahlentherapie sehr gut, andere finden sie anstrengend und belastend. Ob Nebenwirkungen auftreten, ist individuell verschieden. Ihr Auftreten hängt von der verwendeten Strahlung, der Dosis, der Empfindlichkeit der betroffenen beziehungsweise umliegenden Organe und der Größe des Bestrahlungsfeldes ab.
Da die Bestrahlung eine örtliche Krebsbehandlung ist, treten Nebenwirkungen in der Regel üblicherweise nur am Bestrahlungsfeld und nicht am gesamten Körper auf. Akute Nebenwirkungen können bereits während der Strahlentherapie auftreten, klingen jedoch meist innerhalb weniger Wochen wieder ab. Rötungen der Haut sind beispielsweise typisch. Zudem kann es nach einer Strahlentherapie zu Beschwerden abhängig von der bestrahlten Körperregion kommen: zu Schleimhautreizungen in Mund oder Speiseröhre nach Bestrahlungen an Kopf oder Hals, zu Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall nach Bestrahlungen des Bauchs. Eine Bestrahlung kann auch zu Müdigkeit, Fieber und verringertem Appetit führen.
Spätreaktionen einer Strahlentherapie entstehen oft erst nach Monaten oder Jahren. Einige Komplikationen können vorübergehend sein, andere können ein Leben lang andauern:
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