Bluthochdruck ist gefährlich für Ihre Gesundheit. Er ist das häufigste Risiko für eine Herz- und Gefäßerkrankung wie eine Herzschwäche, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall. Das Tückische dabei ist, dass sich der Bluthochdruck schleichend und über Jahre hinweg unbemerkt entwickelt. Wie wichtig es für Sie ist, Ihre Blutdruckwerte zu kennen, und was Sie tun können, um Bluthochdruck samt Folgekrankheiten zu vermeiden, erfahren Sie hier.
Zwischen 18 und 35 Millionen Deutsche sind nach offiziellen Schätzungen von Bluthochdruck betroffen. Wobei zwischen fünf und sieben Millionen gar nichts von ihrem zu hohen Blutdruck wissen. Dieser kann lange Zeit unbemerkt bleiben, da er weder Schmerzen bereitet noch sich durch irgendwelche sichtbaren Symptome bemerkbar macht.
Betroffen sind überwiegend Menschen ab dem 60. Lebensjahr, doch auch Jüngere können eine Veranlagung dazu geerbt haben. Bemerkbar macht sich hoher Blutdruck erst, wenn er bereits Gefäße und Organe geschädigt hat. Daher sollten Sie Ihre Blutdruckwerte kennen, um rechtzeitig etwas gegen zu hohen Blutdruck zu unternehmen.
Viele Menschen leiden lange unter Bluthochdruck, bis sie erste Symptome wahrnehmen. Wenn Sie eines der folgenden Symptome bei sich feststellen, sollten Sie dringend Ihre hausärztliche Praxis aufsuchen und Ihre Symptome schildern. Symptome für Bluthochdruck können sein:
Auch als nahestehende Person ist es Ihnen durch diese Symptome möglich, Bluthochdruck zu erkennen.
Bluthochdruck entsteht, wenn sich die Blutgefäße verengen und der Widerstand in den Gefäßen zu groß wird. Der erhöhte Druck, der durch die engen Gefäße entsteht, ist das, was als erhöhter Blutdruck gemessen wird. Erste Hinweise darauf werden oft nicht ernst genommen, da sie nicht konstant bestehen. So können eine Rötung des Gesichts, Luftnot bei Anstrengung oder leichte Kopfschmerzen auf einen Bluthochdruck hindeuten.
Auch in Stresssituationen kann der Blutdruck ansteigen. Bestehende Grunderkrankungen können ebenso wie bestimmte Medikamente zu einem Bluthochdruck führen. Manchmal kann es auch zu einem plötzlichen Blutdruckanstieg kommen, wenn Sie unter großem Stress stehen oder Ihre Blutdruckmedikamente nicht regelmäßig einnehmen.
Als Folgen eines nicht behandelten Bluthochdrucks können ernsthafte Schäden an Gehirn, Herz, Nieren und Augen entstehen. Das sind die häufigsten Komplikationen:
Unbehandelt können diese Krankheiten auch tödlich verlaufen.
Bei bestehenden Grunderkrankungen wird Ihr Blutdruck in Ihrer Hausarztpraxis regelmäßig am Oberarm in Ruhe und auf Herzhöhe gemessen. Der Normalwert, der den systolischen (Gefäßdruck) und den diastolischen (entspannter Herzmuskel) Wert erfasst, liegt bei 120/80 (systolisch/diastolisch) mit leichten Abweichungen, sodass auch noch ein Wert von 130/85 als hochnormal gilt.
Kritisch wird es jedoch, wenn der mehrfach gemessene Druck dauerhaft einen Wert von 140/90 aufweist oder höher liegt. Schwerer Bluthochdruck liegt vor, wenn der Wert auf 180/110 ansteigt. Im Alter verändert sich der Blutdruck. Haben 35-Jährige noch Durchschnittswerte von 128/83, so liegen diese bei 70-Jährigen bei 155/83.
Es ist wichtig, regelmäßig Ihren Blutdruck kontrollieren zu lassen. Die medizinischen Empfehlungen sehen eine regelmäßige Blutdruckkontrolle ab dem 40. Lebensjahr vor. Wenn Sie allerdings familiär vorbelastet sind, sollte die regelmäßige Kontrolle bereits ab 30 Jahren erfolgen.
Um für eine Blutdruckkontrolle nicht jedes Mal die Praxis oder Apotheke aufsuchen zu müssen, können Sie in Schulungen lernen, wie Sie selbst Ihren Blutdruck richtig messen und in einen Blutdruckpass eintragen. Da Schwankungen im Laufe des Tages normal sind, sollte immer zur gleichen Zeit gemessen werden. Anhand dieser Verlaufsdaten haben auch Ihre Ärztinnen und Ärzte immer einen guten Überblick über die Entwicklung des Hochdrucks.
Bei leichtem Bluthochdruck kann eine Umstellung Ihrer Lebensweise bereits viel bewirken:
Reichen diese Maßnahmen nicht aus, werden Ihnen in Ihrer Hausarztpraxis Medikamente verordnet, damit sich Ihr Blutdruck wieder normalisiert.
Essen Sie salzarm und verzichten Sie auf scharfe Gewürze, denn auch diese treiben den Blutdruck in die Höhe. Salz ist nicht nur in Brot, sondern auch in Fertiggerichten, Konserven, Ketchup, Fertigwürzen, Fleischextrakten und Soßen in zu hohem Maß enthalten. Ebenso in gepökelten Wurstwaren und rotem Fleisch. Tierische Lebensmittel sollten Sie weniger zu sich nehmen, denn diese enthalten auch viel Cholesterin und gesättigte Fettsäuren.
Bevorzugen Sie statt Butter lieber Fette, wie sie etwa in Nüssen und Ölsaaten zu finden sind, und steigen Sie auf fettarme Milchprodukte um.
Bei regelmäßigem Verzehr von Vollkornprodukten sinkt das Cholesterin im Blut. Das Risiko für Folgekrankheiten am Herzen sinkt, wenn Sie täglich Gemüse und Obst essen. Kochen Sie lieber selbst und würzen Sie moderat mit frischen Kräutern. Verzichten Sie auf scharfe, blutdrucksteigernde Gewürze. Aber auch auf echte Lakritze, deren Säure der enthaltenen Süßholzwurzel den Blutdruck in die Höhe treiben kann.
Rund die Hälfte aller Frauen über 60 Jahre hat Bluthochdruck. Oft bedingt durch hormonelle Schwankungen, Wechseljahre und eingenommene Hormonpräparate. Nach den Wechseljahren haben rund 50 Prozent der Frauen eine Hypertonie, weil sich das gefäßschützende Östrogen in dieser Zeit reduziert. Da Frauen jedoch regelmäßiger ihre ärztlichen Praxen zu Vorsorgeuntersuchungen aufsuchen als Männer, wird bei ihnen Bluthochdruck auch frühzeitiger erkannt.
Steht die Diagnose fest, sollten Sie während und nach der Menopause vor allem darauf achten, Ihr Gewicht zu halten oder zu reduzieren. Möglicherweise kann auch eine Hormonersatztherapie hilfreich sein, um Ihre Gefäße elastisch zu halten und Herzerkrankungen als Folge der Hypertonie zu vermeiden.
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