Bei Herzrhythmusstörungen kommt das Herz aus seinem regelmäßigen Takt. Einzelne Schläge außerhalb des Rhythmus sind normal und bedürfen in der Regel keiner Behandlung. Langanhaltende Abweichungen sollten jedoch ärztlich untersucht werden. Lesen Sie mehr dazu hier.
Mal zu schnell, mal zu langsam, mal völlig unregelmäßig: Bei Herzrhythmusstörungen schlägt das Herz nicht in seinem regelmäßigen Takt. Ein gesundes Herz schlägt in Ruhe etwa 60- bis 90-mal pro Minute. Abweichungen nach oben oder nach unten werden medizinisch wie folgt unterschieden:
Herzrhythmusstörungen sind kein seltenes Phänomen. Laut dem Deutschem Herzbericht 2021 haben 469 Fälle von Herzrhythmusstörungen pro 100.000 Einwohnern im Jahr 2020 zu einer vollstationären Aufnahme im Krankenhaus geführt. Betroffene bemerken meist im Vorfeld, dass irgendetwas nicht stimmt. Tachykarde Herzrhythmusstörungen machen sich meist mit Herzrasen bemerkbar. Es wird als starkes Pochen in der Brust empfunden und ist häufig von Unruhe und Nervosität begleitet. Bei bradykarden Herzrhythmusstörungen kommt zu wenig Blut im Gehirn und den anderen Organen an, weshalb sie sich in Kreislaufproblemen, Schwindel und Übelkeit äußern. Sie sollten abgeklärt werden – vor allem in der Schwangerschaft.
Kurzzeitige Abweichungen von einem normalen Herzschlag sind üblicherweise nicht behandlungsbedürftig. Wenn es allerdings gehäuft zu Abweichungen kommt, handelt es sich um ein Warnsignal. Insbesondere Vorhofflimmern kann Schlaganfälle begünstigen. Die wichtigste Untersuchung, um Herzrhythmusstörungen zu diagnostizieren, ist das Elektrokardiogramm (EKG). Damit wird die Herzaktivität unter Ruhe- und Belastungsbedingungen sowie über einen längeren Zeitraum von meist 24 Stunden erfasst.
Am häufigsten treten Herzrhythmusstörungen bei Menschen auf, die bereits an anderen Herzerkrankungen leiden. Seltenere Ursachen sind Grunderkrankungen wie eine Schilddrüsenüberfunktion, Lungenerkrankungen oder Störungen im Mineralstoffhaushalt. Zudem können bestimmte Medikamente, ein Übermaß an Alkohol, starker Stress oder seelische Belastungen Herzrhythmusstörungen begünstigen. Untersuchungen deuten auch darauf hin, dass die Häufigkeit von Vorhofflimmern bei erhöhter Lärmbelastung steigt. Dabei beeinflusst die nächtliche Geräuschbelastung den Herzrhythmus stärker als am Tag.
Die Behandlung von Herzrhythmusstörung hängt davon ab, wie intensiv sie ausgeprägt sind und ob eine andere behandlungsbedürftige Grunderkrankung vorliegt.
Mit Medikamenten lassen sich Herzrhythmusstörungen regulieren, sodass die Beschwerden seltener, kürzer oder erträglicher werden. Zur medikamentösen Behandlung werden sogenannte Antiarrhythmika eingesetzt.
Sprechen die Herzrhythmusstörungen nicht auf Medikamente an, wird der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin den Einsatz eines Herzschrittmachers oder eines Defibrillators abwägen. Ein Herzschrittmacher sendet regelmäßig elektrische Impulse aus und treibt damit ein zu langsam schlagendes Herz an, während ein Defibrillator bedrohliche Rhythmusstörungen erkennt und mit elektrischen Impulsen beendet. Bei Vorhofflimmern ist eine Katheterablation eine Behandlungsmöglichkeit, bei der mit Hilfe eines Katheters krankhafte Stellen am Herzgewebe verödet werden.
Stress und psychische Belastungen sind selten die alleinige Ursache für Herzrhythmusstörungen, können sie aber unter Umständen verstärken. Bauen Sie belastende Faktoren in ihrem Alltag möglichst ab beziehungsweise versuchen Sie, den richtigen Umgang damit zu lernen. Gegen akute Attacken, zum Beispiel nachts, hilft tiefes und bewusstes Atmen.
Dazu gehört auch ein herzgesunder Lebensstil. Bevorzugen Sie eine mediterrane Ernährung und reduzieren oder meiden Sie Alkohol- und Zigarettenkonsum. Lange Zeit haben Ärzte und Ärztinnen von Kaffee abgeraten. Studien zufolge leiden Kaffeetrinker jedoch nicht häufiger unter Herzrhythmusstörungen als andere Menschen.
Menschen mit Herzrhythmusstörungen sollten ihren Kalium- und Magnesiumhaushalt im Auge behalten, denn eine Unterversorgung mit den beiden Mineralstoffen kann die Ursache für Herzrhythmusstörungen sein. Achten Sie deshalb auf eine gute Zufuhr an Kernen, Samen, Nüssen, Hülsenfrüchten und Trockenobst, um genügend Kalium und Magnesium über die Ernährung aufzunehmen. Vermeiden Sie aber, beide Stoffe hochdosiert über Nahrungsergänzungsmittel zuzuführen, ohne Ihre Werte vorher im Rahmen einer Blutuntersuchung gecheckt zu haben.
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