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Spannungskopfschmerzen - Ursachen, Symptome und Tipps zur Selbsthilfe

Das Gefühl, einen zu engen Hut zu tragen, ein drückender, dumpfer Schmerz – so werden Spannungskopfschmerzen häufig beschrieben. Lesen Sie, wie sich Spannungskopfschmerzen von anderen Kopfschmerzen unterscheiden, was Sie tun können, um Spannungskopfschmerzen zu lösen, und wie Sie sie vermeiden können.

Was sind Spannungskopfschmerzen?

Spannungskopfschmerzen zählen, wie zum Beispiel die Migräne, zu den primären Kopfschmerzerkrankungen. Das bedeutet, dass sie nicht als Symptom einer anderen Erkrankung auftreten, sondern eine eigenständige Erkrankung darstellen. Spannungskopfschmerzen und Migräne sind die häufigsten primären Kopfschmerzerkrankungen. Es kann sehr schwierig sein, die beiden Erkrankungen voneinander zu unterscheiden. Denn häufig ähneln sich eine beginnende Migräne und ein beginnender Spannungskopfschmerz. Mehr zur Migräne finden Sie hier.

Wie lange halten Spannungskopfschmerzen an?

Spannungskopfschmerzen können entweder nur kurz dauern, also ungefähr eine halbe Stunde, oder bis zu sieben Tage anhalten. Die Zeit vom Auftreten der Schmerzen bis zu ihrem Abklingen wird als Episode bezeichnet. Es ist möglich, dass Ihre Kopfschmerzen immer ungefähr gleich lang andauern, es ist aber auch möglich, dass eine Episode nur eine halbe Stunde anhält und die nächste Episode einen Tag dauert.

Wie werden Spannungskopfschmerzen unterteilt?

Es gibt verschiedenen Kriterien für die unterschiedlichen Unterarten von Spannungskopfschmerzen. Neben unterschiedlichen Symptomen ist vor allem die Häufigkeit der Kopfschmerzen entscheidend. Unterschieden werden:

  • Sporadischer Spannungskopfschmerz (tritt weniger als einmal pro Monat beziehungsweise weniger als 12 mal pro Jahr auf)
  • Häufiger Spannungskopfschmerz (tritt weniger als vierzehnmal pro Monat auf)
  • Chronischer Spannungskopfschmerz (tritt an mehr als 14 Tagen pro Monat auf)

Da beim häufigen und sporadischen Spannungskopfschmerz die gleichen Symptome auftreten, die gleichen Ursachen vermutet werden und sie sich lediglich in ihrer Häufigkeit unterscheiden, werden sie oft als episodischer Spannungskopfschmerz zusammengefasst.

Welche Ursache haben Spannungskopfschmerzen

Über die tatsächlichen Ursachen für Spannungskopfschmerzen ist bisher noch nichts oder nur sehr wenig bekannt. In Fachkreisen werden aber einige Erklärungsversuche und Zusammenhänge diskutiert, je nachdem welche Art der Spannungskopfschmerzen vorliegt. Es gibt jedoch Unterschiede zwischen den Erklärungsansätzen, je nachdem, ob es sich um einen episodischen oder einen Spannungskopfschmerz handelt. Wir haben für Sie die unterschiedlichen Erklärungsansätze zusammengefasst.

Erklärungsansätze für den episodischen Spannungskopfschmerz
  • Bei episodischen Spannungskopfschmerzen funktioniert noch ein Teil der sogenannten endogenen absteigenden Schmerzhemmung. Das bedeutet, dass körpereigene Substanzen noch in der Lage sind, das Schmerzempfinden zu beeinflussen und abzuschwächen. Die Schmerzhemmung sorgt dafür, dass wir trotz Schmerzen noch „funktionsfähig“ bleiben. So werden Schmerzen in Stresssituationen, wie beispielsweise nach einem Unfall, zunächst gehemmt. Bei weiterem Verlust der Hemmwirkung entsteht dann eine Migräneattacke.
  • Episodische Spannungskopfschmerzen könnten durch eine Überempfindlichkeit von Schmerzrezeptoren in der Muskulatur des Kopfes, der Nacken- und der Schultermuskulatur entstehen.
  • Es findet sich ein Zusammenhang zwischen nächtlichem Zähneknirschen, Funktionsstörungen des Kausystems und episodischen Kopfschmerzen.
Erklärungsansätze für den chronischen Spannungskopfschmerz
  • Genetische Faktoren haben vermutlich eine Bedeutung, das bedeutet, dass diese Form der Kopfschmerzen vererbbar ist und dass sie innerhalb einer Familie gehäuft auftreten können.
  • Überaktivität der Muskulatur in der Umgebung des Kopfes. Das bedeutet, dass vermehrte Anspannungen in Muskeln, die direkt mit dem Kopf verbunden sind, also die Kiefer- und Kaumuskulatur, die Gesichtsmuskulatur, aber auch die Nacken und Schultermuskulatur zu den Kopfschmerzen führen können. Vermehrte Anspannung kann durch psychischen Stress, aber auch durch Fehlhaltungen ausgelöst werden.
  • Auch bei chronischen Spannungskopfschmerzen findet sich ein Zusammenhang zwischen Zähneknirschen und Funktionsstörungen des Kausystems.

Welche Symptome zeigen sich bei Spannungskopfschmerzen?

Manche Menschen beschreiben Spannungskopfschmerzen mit dem Gefühl, als würden sie einen zu engen Hut tragen. Weitere typische Symptome von Spannungskopfschmerzen sind:

  • Der gesamte Kopf schmerzt (nicht nur eine Seite oder ein Teil des Kopfes). Fachleute sprechen von bilateralen oder holocephalen Schmerzen.
  • Drückender Schmerz
  • Dumpfer Schmerz
  • Maximal mittelschwere Schmerzen

Die unterschiedlichen Kopfschmerzarten sind häufig schwer zu unterscheiden. Es können auch Mischformen auftreten. Daher werden Diagnosen häufig auch über Symptome ausgeschlossen. Wenn untenstehende Symptome auftreten, handelt es sich daher nicht um Spannungskopfschmerzen.

  • Kein pulsierender Schmerz
  • Kein Erbrechen
  • Keine Verstärkung der Schmerzen bei körperlicher Belastung

Neben den Symptomen können Kopfschmerzen auch Folgen haben, wie beispielsweise Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche oder Kreislaufprobleme.

Wie funktioniert die Behandlung von Spannungskopfschmerzen?

Bei der Behandlung von Spannungskopfschmerzen wird nicht unterschieden, welche Art von Spannungskopfschmerzen Sie haben. Wie bei allen Kopfschmerzformen gilt, dass Sie versuchen sollten, sich zurückzuziehen, Ruhe zu finden und sich zu entspannen. Viele Betroffene berichten, dass ihnen Pfefferminzöl auf den Schläfen gegen die Spannungskopfschmerzen hilft. Auch ein kühlender Waschlappen auf den am stärksten schmerzenden Bereichen kann Linderung verschaffen.

Medikamente gegen Spannungskopfschmerzen

Zur medikamentösen Therapie eignen sich einige Arzneimittel, die frei verkäuflich sind. Hierzu zählen Acetylsalicylsäure, Ibuprofen oder Paracetamol. Wichtig ist, hierbei die jeweilige Dosierung zu beachten. Sollten Sie die Medikamente länger als drei Tage einnehmen, müssen Sie Rücksprache mit Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin halten. Bei übermäßigem Gebrauch von Schmerzmitteln kann es sein, dass die Schmerzmittel selbst Kopfschmerzen auslösen.

Behandlung von Spannungskopfschmerzen als Folge von verspannten Muskeln

Sind verspannte Muskeln die Ursache, können Sie auch selbst versuchen, die Spannungskopfschmerzen zu lösen:

  • Ein warmes Bad, dass die Muskulatur löst, kann helfen
  • Wärmekissen oder -pflaster
  • Verspannungslösende Massagen können helfen
  • Werden Triggerpunkte im Schulter- und Nackenbereich stimuliert, können sich Verspannungen lösen
  • Dehnübungen für den Schulter- und Nackenbereich können helfen

Tipps, um das Auftreten von Spannungskopfschmerzen zu verhindern

Sie können einiges tun, um das Auftreten von Spannungskopfschmerzen zu verhindern oder zumindest das Risiko zu senken:

  • Machen Sie regelmäßig Ausdauertraining. Regelmäßig bedeutet dreimal pro Woche für 30 bis 45 Minuten. Die Herzfrequenz sollte dabei im mittleren Belastungsbereich liegen und Ihre persönliche Belastungsgrenze nicht überschreiten. Geeignete Sportarten sind beispielsweise Schwimmen Jogging, Nordic Walking oder Inline Skating.
  • Lernen Sie Entspannungsverfahren. Es gibt sehr viele unterschiedliche Verfahren und vielleicht müssen Sie das Richtige für sich erst noch finden. Denken Sie dabei aber nicht nur an klassische Meditationsverfahren, auch Yoga oder Thai Chi können helfen. Ein Zusatznutzen ist, dass Sie auch Ihre Beweglichkeit und Kraft steigern. Andere mögliche Methoden wären beispielsweise die progressive Muskelrelaxation nach Jacobson oder autogenes Training.
  • Machen Sie ein Stressbewältigungstraining. Hier können Sie lernen, Ihre Tagesabläufe besser zu strukturieren, damit sowohl im Beruf als auch in der Freizeit weniger Stress entsteht, der zu Spannungskopfschmerzen führen kann.

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