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Stoffwechsel - wie er funktioniert und wie Sie ihn anregen

Ein gesunder Stoffwechsel versorgt jede einzelne Köperzelle mit dem, was sie braucht. Er ist die Summe aus allen biochemischen Prozessen, die permanent im Körper ablaufen. Welche das sind und wie Sie Ihren Stoffwechsel ankurbeln können, lesen Sie hier.

Was ist der Stoffwechsel?

Unser Körper ist permanent im Umbau. Haare und Nägel wachsen, werden zu lang, werden gekürzt und wachsen wieder nach. Die nötige Energie und die nötigen Baustoffe zieht der Körper aus der täglichen Ernährung heran. Reicht der Nachschub nicht aus, greift er auf die angelegten Speicher zurück. Der Stoffwechsel umfasst alle Kreisläufe, bei der unsere Zellen neu aufgebaut, abgebaut oder recycelt werden. Das Ganze dient dazu, unseren Körper stets in Schuss zu halten.

Welche Stoffwechsel-Kreisläufe gibt es?

Der Körper ist auf Sparsamkeit ausgelegt: Nichts wird verschwendet, nichts bleibt ungenutzt. Deshalb sind viele Stoffwechselprozesse als Kreisläufe angelegt.

Der Energiestoffwechsel

Egal, was wir tun – unser Körper arbeitet permanent. Selbst wenn wir nur ruhig daliegen und träumen, hält er Atmung, Herzschlag, Körpertemperatur und Verdauung am Laufen. Die dafür benötigte Energie wird „Grundumsatz“ genannt. Sind wir körperlich aktiv, indem wir zum Beispiel stehen, gehen oder rennen, muss unser Körper zusätzlich Energie für die Muskelarbeit bereitstellen: den sogenannten Leistungsumsatz. Als Energiequelle ziehen die Körperzellen das sogenannte ATP (Adenosintriphosphat) heran, das der Körper aus dem Abbau von Kohlenhydraten, Fetten und in Ausnahmefällen auch Proteinen gewinnt.

Der Kohlenhydrat-Stoffwechsel

Kohlenhydrate sind die Hauptenergiequelle unseres Körpers. Alle Körperzellen können sie zur Energiegewinnung heranziehen, jedoch erst, nachdem sie von den Enzymen des Magen-Darm-Traktes in Glukose-Einheiten gespalten wurden. Ein Gramm Glukose liefert etwa 17 Kilojoule Energie. In Ruhe wird fast die Hälfte des Grundumsatzes von den inneren Organen (vor allem von der Leber) verbraucht, beim Sport hat die Muskulatur den größten Energiebedarf. Überschüssige Energie wird in Form von Speicherzucker in der Leber oder im Fettgewebe gespeichert.

Der Proteinstoffwechsel

Kollagen in der Haut, Keratin im Haar, Hämoglobin im Blut, Hormone wie das Insulin oder die Muskelproteine Actin und Myosin – unser Körper besteht zu einem großen Teil aus Protein. Unser Körper kann es selbst bilden. Alles, was er dazu braucht, sind die nötigen Bausteine: Aminosäuren. Zwölf der 20 Aminosäuren kann der Körper selbst produzieren, acht sind jedoch essenziell und müssen mit der Nahrung aufgenommen werden. Im Zuge des Proteinabbaus wieder frei werdende Aminosäuren können erneut zur Proteinbildung herangezogen oder aber zur Energiegewinnung genutzt werden. Ein Gramm Protein liefert etwa 17 Kilojoule Energie.

Der Fettstoffwechsel

Fette sind für die Verdauung der fettlöslichen Vitamine A, D, E und K notwendig. Außerdem ist Fett ein Geschmacksträger – fetthaltige Lebensmittel schmecken deshalb oft intensiver als die entsprechende Diätvariante. Außerdem kann der Körper aus Fetten lebenswichtige Fettsäuren freisetzen, die er anschließend ebenfalls zur ATP-Gewinnung heranziehen kann. Dieser Prozess ist im Vergleich zu der Energiegewinnung aus Zucker sehr umständlich, dafür ist die Ausbeute mit 39 Kilojoule pro Gramm fast doppelt so hoch.

Welche Organe sind am Stoffwechsel beteiligt?

Der Körper ist ein komplexer Organismus, in dem kein Organ überflüssig ist. Jedes Organ hat im Stoffwechsel eine wichtige Aufgabe:

  • In der Lunge wird der eingeatmete Sauerstoff an die roten Blutkörperchen gebunden, die ihn in alle Zellen des Körpers transportieren. Der Sauerstoff wird auch verwendet, um die Kohlenhydrate, Fette und Proteine abzubauen und dadurch ATP zu bilden.
  • Der Magen-Darm-Trakt spaltet die tägliche Nahrung in die einzelnen Nährstoffe auf und versorgt den Körper so permanent mit Nachschub an Energie.
  • Die Leber ist das Organ, in dem Kohlenhydrat-, Protein- und Fettstoffwechsel zusammentreffen. Deshalb werden ihr die im Darm aufgenommenen Nährstoffe über die Pfortader direkt zugeführt. Das Gleiche gilt für eventuelle Giftstoffe: Sie werden in der Leber abgebaut, bevor sie in den eigentlichen Blutkreislauf gelangen. Die Leber ist lebenswichtig.
  • Das Blut ist der wichtigste Transportweg, über den Sauerstoff und sämtliche Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe zu den Zellen gelangen.

Lässt sich der Stoffwechsel ankurbeln?

Viele Fitnessratgeber versprechen geheime Tipps, mit denen sich der Stoffwechsel in Schwung bringen und Gewicht verlieren lässt. Mal soll man mehr Protein zuführen, mal morgens schon kaltes Wasser trinken. Doch ganz so einfach ist es nicht: Der Grundumsatz hängt unter anderem von Alter, Geschlecht, Größe und Gewicht ab und ist deshalb bei jedem Menschen individuell verschieden. Er steht auch mit der fettfreien Körpermasse in Zusammenhang. Schlanke, muskulöse Menschen mit einem niedrigen Körperfettanteil haben daher einen höheren Grundumsatz als unsportliche Menschen mit einem hohen Körperfettanteil.

Höherer Grundumsatz nach dem Sport

Genau dort können Sie ansetzen: Sie verhelfen Ihrem Grundumsatz zu mehr Power, indem Sie Muskelmasse aufbauen. Davon profitieren Sie gleich doppelt: Schon während des Trainings erhöht sich die Energieverbrennung der Muskeln um ein Vielfaches. Zusätzlich ist der Grundumsatz nach einem sehr intensiven Krafttraining noch für bis zu vier Tage erhöht (Nachbrenneffekt).

Niedrigerer Grundumsatz bei Schilddrüsenunterfunktion

Der Stoffwechsel kann allerdings auch krankheitsbedingt niedriger oder höher sein, als er müsste. Eine Schilddrüsenunterfunktion zum Beispiel verlangsamt den Stoffwechsel, weil aufgrund des Hormonmangels der Grundumsatz in den Zellen sinkt. Betroffene nehmen deshalb häufig an Gewicht zu, obwohl sie nicht anders essen als vorher. Das Gegenteil ist bei einer Schilddrüsenüberfunktion der Fall: Durch den Überschuss an Hormonen läuft der Stoffwechsel auf Hochtouren, weil der Grundumsatz erhöht ist. Behandelt wird eine Schilddrüsenerkrankung meist medikamentös.

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