Ein gesunder Stoffwechsel versorgt jede einzelne Köperzelle mit dem, was sie braucht. Er ist die Summe aus allen biochemischen Prozessen, die permanent im Körper ablaufen. Welche das sind und wie Sie Ihren Stoffwechsel ankurbeln können, lesen Sie hier.
Unser Körper ist permanent im Umbau. Haare und Nägel wachsen, werden zu lang, werden gekürzt und wachsen wieder nach. Die nötige Energie und die nötigen Baustoffe zieht der Körper aus der täglichen Ernährung heran. Reicht der Nachschub nicht aus, greift er auf die angelegten Speicher zurück. Der Stoffwechsel umfasst alle Kreisläufe, bei der unsere Zellen neu aufgebaut, abgebaut oder recycelt werden. Das Ganze dient dazu, unseren Körper stets in Schuss zu halten.
Der Körper ist auf Sparsamkeit ausgelegt: Nichts wird verschwendet, nichts bleibt ungenutzt. Deshalb sind viele Stoffwechselprozesse als Kreisläufe angelegt.
Egal, was wir tun – unser Körper arbeitet permanent. Selbst wenn wir nur ruhig daliegen und träumen, hält er Atmung, Herzschlag, Körpertemperatur und Verdauung am Laufen. Die dafür benötigte Energie wird „Grundumsatz“ genannt. Sind wir körperlich aktiv, indem wir zum Beispiel stehen, gehen oder rennen, muss unser Körper zusätzlich Energie für die Muskelarbeit bereitstellen: den sogenannten Leistungsumsatz. Als Energiequelle ziehen die Körperzellen das sogenannte ATP (Adenosintriphosphat) heran, das der Körper aus dem Abbau von Kohlenhydraten, Fetten und in Ausnahmefällen auch Proteinen gewinnt.
Kohlenhydrate sind die Hauptenergiequelle unseres Körpers. Alle Körperzellen können sie zur Energiegewinnung heranziehen, jedoch erst, nachdem sie von den Enzymen des Magen-Darm-Traktes in Glukose-Einheiten gespalten wurden. Ein Gramm Glukose liefert etwa 17 Kilojoule Energie. In Ruhe wird fast die Hälfte des Grundumsatzes von den inneren Organen (vor allem von der Leber) verbraucht, beim Sport hat die Muskulatur den größten Energiebedarf. Überschüssige Energie wird in Form von Speicherzucker in der Leber oder im Fettgewebe gespeichert.
Kollagen in der Haut, Keratin im Haar, Hämoglobin im Blut, Hormone wie das Insulin oder die Muskelproteine Actin und Myosin – unser Körper besteht zu einem großen Teil aus Protein. Unser Körper kann es selbst bilden. Alles, was er dazu braucht, sind die nötigen Bausteine: Aminosäuren. Zwölf der 20 Aminosäuren kann der Körper selbst produzieren, acht sind jedoch essenziell und müssen mit der Nahrung aufgenommen werden. Im Zuge des Proteinabbaus wieder frei werdende Aminosäuren können erneut zur Proteinbildung herangezogen oder aber zur Energiegewinnung genutzt werden. Ein Gramm Protein liefert etwa 17 Kilojoule Energie.
Fette sind für die Verdauung der fettlöslichen Vitamine A, D, E und K notwendig. Außerdem ist Fett ein Geschmacksträger – fetthaltige Lebensmittel schmecken deshalb oft intensiver als die entsprechende Diätvariante. Außerdem kann der Körper aus Fetten lebenswichtige Fettsäuren freisetzen, die er anschließend ebenfalls zur ATP-Gewinnung heranziehen kann. Dieser Prozess ist im Vergleich zu der Energiegewinnung aus Zucker sehr umständlich, dafür ist die Ausbeute mit 39 Kilojoule pro Gramm fast doppelt so hoch.
Der Körper ist ein komplexer Organismus, in dem kein Organ überflüssig ist. Jedes Organ hat im Stoffwechsel eine wichtige Aufgabe:
Viele Fitnessratgeber versprechen geheime Tipps, mit denen sich der Stoffwechsel in Schwung bringen und Gewicht verlieren lässt. Mal soll man mehr Protein zuführen, mal morgens schon kaltes Wasser trinken. Doch ganz so einfach ist es nicht: Der Grundumsatz hängt unter anderem von Alter, Geschlecht, Größe und Gewicht ab und ist deshalb bei jedem Menschen individuell verschieden. Er steht auch mit der fettfreien Körpermasse in Zusammenhang. Schlanke, muskulöse Menschen mit einem niedrigen Körperfettanteil haben daher einen höheren Grundumsatz als unsportliche Menschen mit einem hohen Körperfettanteil.
Genau dort können Sie ansetzen: Sie verhelfen Ihrem Grundumsatz zu mehr Power, indem Sie Muskelmasse aufbauen. Davon profitieren Sie gleich doppelt: Schon während des Trainings erhöht sich die Energieverbrennung der Muskeln um ein Vielfaches. Zusätzlich ist der Grundumsatz nach einem sehr intensiven Krafttraining noch für bis zu vier Tage erhöht (Nachbrenneffekt).
Der Stoffwechsel kann allerdings auch krankheitsbedingt niedriger oder höher sein, als er müsste. Eine Schilddrüsenunterfunktion zum Beispiel verlangsamt den Stoffwechsel, weil aufgrund des Hormonmangels der Grundumsatz in den Zellen sinkt. Betroffene nehmen deshalb häufig an Gewicht zu, obwohl sie nicht anders essen als vorher. Das Gegenteil ist bei einer Schilddrüsenüberfunktion der Fall: Durch den Überschuss an Hormonen läuft der Stoffwechsel auf Hochtouren, weil der Grundumsatz erhöht ist. Behandelt wird eine Schilddrüsenerkrankung meist medikamentös.
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