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Adipositas: Ein schwerwiegendes Problem für unsere Gesundheit

Laut Robert-Koch-Institut sind 67 Prozent der Männer und die Hälfte der Frauen in Deutschland übergewichtig. Ein Viertel der Erwachsenen ist sogar stark übergewichtig, das heißt, sie leiden an Adipositas. Ein schwerwiegendes Problem, denn Übergewicht belastet den Körper, kann unterschiedliche gesundheitliche Beschwerden verursachen und begünstigt die Entwicklung chronischer Krankheiten. Lesen Sie hier, wie Übergewicht und Adipositas definiert und gemessen werden. Welche Folgen Fettleibigkeit haben kann. Welche bekannten Ursachen es gibt und was man gegen Übergewicht tun kann.

Was ist Übergewicht?

Übergewicht bedeutet, dass das eigene Körpergewicht das normale Maß überschreitet. Bei starkem Übergewicht sprechen Mediziner von Fettsucht, auch Adipositas genannt. Diese wird in drei Schweregrade eingeteilt: Adipositas Grad 1, Grad 2 und Grad 3.

Ab wann gelte ich als übergewichtig? Der Body-Mass-Index bietet Orientierung

Die Weltgesundheitsorganisation WHO definiert Übergewicht und Adipositas nach dem sogenannten Body-Mass-Index (BMI). Beim BMI sind Gewicht und Körpergröße entscheidend. Er wird errechnet, indem man das Körpergewicht (in Kilogramm) durch das Quadrat der Körpergröße (in Zentimetern) dividiert, also beispielsweise 70 Kilo: (170cm x 170cm)2 = 24,2.

 

Adipositas Grad I bis Grad III

Je nach Ergebnis bedeutet das Körpergewicht eines Erwachsenen laut WHO:

  • BMI unter 18,5 = Untergewicht
  • BMI zwischen 18,5 und 24,9 = Normalgewicht
  • BMI zwischen 25 und 29,9 = Übergewicht
  • BMI ab 30 = Adipositas, Grad I
  • BMI-Wert ab 35 = Adipositas Grad II
  • BMI-Wert ab 40 = extreme Adipositas Grad III

Doch der BMI ist als Maßinstrument nicht unumstritten. Er berücksichtigt weder Muskelmasse noch Fett oder Fettverteilung.

Apfel- versus Birnentyp?

Nicht nur das Ausmaß des Übergewichtes kann Auskunft über das Gesundheitsrisiko geben. Auch das Fettverteilungsmuster ist ein entscheidender Faktor: Pölsterchen am Bauch sind bedenklicher als solche an Gesäß und Beinen. Man spricht auch vom Apfel- beziehungsweise Birnentyp.

Um die Fettverteilung zu beurteilen, misst man den Taillenumfang. Bei einem Taillenumfang ≥ 88 cm bei Frauen beziehungsweise ≥ 102 cm bei Männern liegt ein bauchbetontes Übergewicht, also ein Apfeltyp, vor. Es besteht ein deutlich höheres Risiko für das Auftreten von Folgeerkrankungen.

Übergewicht und seine Ursachen

Übergewicht entsteht, wenn dem Körper langfristig mehr Energie durch Nahrung zugeführt wird, als er verbraucht. Also ist unsere Ernährung ein wichtiger Schlüssel für unser Gewicht. Viele Menschen essen zu viel, zu ungesund und zu hastig. Essen ist wichtig, denn unsere Nahrung liefert uns Energie, die wir dringend brauchen. Unsere Snackkultur ist da kontraproduktiv. Hunger und Sättigungsgefühl kommen erst gar nicht auf. Und doch sind sie wichtige Zeichen, die wir in vielen Fällen verlernt haben wahrzunehmen. So essen wir häufig mehr als wir eigentlich brauchen oder gesund wäre.

Doch die Ernährung ist nicht die einzige Ursache von Übergewicht. Vermutlich spielen zahlreiche Faktoren eine Rolle. Hierzu zählen beispielsweise Bewegungsmangel und psychologische Faktoren wie Stress oder Langeweile. Aber auch appetitsteigernde Medikamente wie manche Psychopharmaka oder Kortisonpräparate. Andere Erkrankungen wie beispielsweise eine Unterfunktion der Schilddrüse können ebenfalls zu Übergewicht führen.

Folgen von Übergewicht

Die meisten Menschen mit Übergewicht spüren die Folgen der Extrakilos jeden Tag: Atemnot beim Treppensteigen oder Schmerzen in den Knien nach längeren Spaziergängen. Doch Übergewicht hat auch Auswirkungen auf unseren Körper, die nicht so direkt bemerkbar sind.

Herzkreislauferkrankungen als Folge von Übergewicht

Unser gesamter Körper braucht Blut. Das Herz pumpt dieses Blut und sorgt dafür, dass es noch die kleinste Zelle erreicht. Bei Übergewicht müssen die Muskeln das zusätzliche Gewicht bewegen. Für unser Herz bedeutet das viel zusätzliche Arbeit, auch weil das Fettgewebe zusätzlich mit Blut versorgt werden muss. Da das Herz stärker belastet ist, leiden viele Übergewichtige unter Bluthochdruck. Dieser kann auf Dauer zu Herzschwäche, Angina pectoris oder Herzinfarkten führen.

Auch die Verkalkung der Arterien ist eine Folgeerkrankung von Übergewicht. Arteriosklerose begünstigt Herzkreislauf-Erkrankungen wie Herzschwäche oder Herzinfarkt und kann zu Schlaganfällen führen.

Diabetes Typ 2

Eine Stoffwechselerkrankung bedeutet, dass Umwandlungsprozesse in unserem Körper nicht mehr richtig ablaufen können. Die bekannteste von ihnen ist Diabetes mellitus. Diabetes Typ 2 gilt als Folge von Übergewicht, ungesunder Ernährung und mangelnder Bewegung. Bei Typ 2 Diabetikern, die nicht wissen, dass sie krank sind oder eine Therapie ablehnen, ist der Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht. Es fehlt das Hormon Insulin, das den Zucker aus dem Blut in die Zellen schleust. Gleichzeitig kann eine Insulinresistenz auftreten. Das bedeutet, dass mehr Insulin benötigt wird als bei gesunden Menschen. Ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel führt zu schweren Schäden an Nerven und Organen.

Fettleber

Galt die Fettleber lange Zeit als Folge von zu starkem Alkoholkonsum, weiß man heute, dass die Hauptursache die Ernährung ist. Übergewichtige haben ein vielfach erhöhtes Risiko eine Fettleber zu entwickeln als Normalgewichtige. Als Folge von falsch ablaufenden Stoffwechselvorgängen wird Fett in die Leber eingelagert. Dort gehört es allerdings nicht hin. Es kann Entzündungen verursachen, die zu Vernarbungen und somit zum Funktionsverlust führen. Durch Ernährungsumstellung und Bewegung ist eine Fettlebererkrankungen in frühen Stadien rückgängig zu machen.

Menschen, die nicht aufgrund ihres Übergewichts krank werden, und deren BMI zwischen 25 und 30 liegt, müssen nicht zwingend abnehmen.

Wann sollte Übergewicht also behandelt werden?

  • Wenn die übergewichtige Person Erkrankungen hat, die durch das Übergewicht verschlimmert werden
  • Wenn das Fett ungünstig verteilt ist (Apfeltyp)
  • Wenn der- oder diejenige unter ihrem Übergewicht leidet

Besteht starkes Übergewicht mit einem BMI von über 30 (Adipositas) besteht dringender Handlungsbedarf.

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