Nutri Score ist auf Pizza Verpackungen abgebildet

Nutri-Score: Hilfestellung für den Einkauf

Lesezeit: 6 Minuten
Alle Informationen auf einen Blick
Was sagt der Nutri-Score aus und wie wird er berechnet?

Alles, was Sie über den Nutri-Score wissen müssen

Der Nutri-Score ist heutzutage auf vielen Lebensmitteln zu finden. Er soll die Lebensmittelauswahl beim Einkauf erleichtern. Doch was bedeutet der Nutri-Score, welche Informationen fließen in die Berechnung ein und wie ist er zu interpretieren? In diesem Artikel erhalten Sie alle Informationen, die Ihnen helfen, im Alltag günstigere Ernährungsentscheidungen zu treffen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Nutri-Score ist eine freiwillige Nährwertkennzeichnung auf Lebensmitteln.
  • Der Nutri-Score ermöglicht den Vergleich verschiedener Lebensmittel innerhalb einer Produktgruppe hinsichtlich ihres Nährwertes. Er ist kein Garant für eine ausgewogene Ernährung.
  • Für die Berechnung wird ein wissenschaftlich erstellter Algorithmus herangezogen, der stetig auf Basis neuer Forschungserkenntnisse weiterentwickelt wird.

  

Was ist der Nutri-Score?

Der Nutri-Score ist eine freiwillige Nährwertkennzeichnung auf Lebensmitteln, die bereits bestehende und verpflichtende Angaben ergänzt. Sie stammt ursprünglich aus Frankreich und wurde dort bereits im Jahr 2017 als freiwillige Angabe empfohlen. Seit Ende 2020 kann der Nutri-Score auch in Deutschland rechtssicher verwendet werden. Er soll Verbraucherinnen und Verbrauchern ermöglichen, den Nährwert eines Produktes innerhalb einer Produktkategorie auf einen Blick besser bewerten zu können. Um dies zu gewährleisten, wird eine 5-stufige Farbskala von dunkelgrün bis rot herangezogen, die durch die Buchstaben A bis E (Kategorien) ergänzt wird. Buchstabe A (dunkelgrün) kennzeichnet dabei eher günstige Nährwerte eines Lebensmittels, während der Buchstabe E (rot) auf eher ungünstige Nährwerte hinweist. Die Farbgebung ermöglicht dabei eine schnelle Orientierung.

Die freiwillige Nährwertkennzeichnung kann auf nahezu jedem Produkt erfolgen, das auch die verpflichtende Nährwertdeklaration trägt. Damit gemeint ist zum Beispiel die Nährwertkennzeichnung in Tabellenform mit den Informationen zum Energie-, Fett-, Kohlenhydrat-, Zucker-, Eiweiß- und Salzgehalt sowie das Zutatenverzeichnis. Unverarbeitete Lebensmittel wie Obst oder Gemüse tragen demzufolge keinen Nutri-Score. Getränke mit einem Alkoholgehalt von mehr als 1,2 Volumenprozent sind grundsätzlich von der Kennzeichnung ausgenommen. Zudem bestehen Ausnahmen in der Kennzeichnung von Produkten für spezielle Personengruppen. Dazu zählen zum Beispiel Säuglingsnahrung oder Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke.

Frau mit Einkaufskorb und Müslipackung in der Hand

Wozu ist die zusätzliche Kennzeichnung gut?

Etwa die Hälfte der deutschen Bevölkerung ist von Übergewicht betroffen. Die tägliche Lebensmittelauswahl spielt eine wichtige Rolle, wenn es um den Ernährungszustand beziehungsweise die Gesundheit geht. Mögliche Folgen einer einseitigen und kalorienreichen Ernährung wie Übergewicht, Diabetes oder Bluthochdruck sollen verhindert werden. Der Nutri-Score verfolgt das Ziel, bei der Wahl eines Lebensmittels dieses mit verwandten Produkten auf einen Blick vergleichbar zu machen, um die gesündere Ernährungsentscheidung treffen zu können.

So wird der Nutri-Score berechnet

Für die Berechnung des Nutri-Scores wird ein wissenschaftlich erstellter Algorithmus herangezogen. Dieser verrechnet den Energiegehalt sowie die Gehalte verschiedener Nähr- und Inhaltsstoffe miteinander und ordnet die Ergebnisse in die Skala A (dunkelgrün) bis E (rot) ein. Dabei werden beispielsweise die Inhaltsstoffe aus Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten sowie Nüsse, ausgewählte Speiseöle, Ballaststoffe und Proteine als günstig eingestuft. Ungünstig gewertet wird hingegen der Gehalt gesättigter Fettsäuren, von Salz, Zucker sowie ein hoher Energiegehalt. Berücksichtigt werden also nur die wichtigsten Nährstoffe eines Lebensmittels. Vitamine, Mineralstoffe oder enthaltene Zusatzstoffe wie zum Beispiel Aromen oder Geschmacksverstärker fließen nicht in die Bewertung mit ein. Über diese können sich Verbraucherinnen und Verbraucher anhand der verpflichtenden Zutatenliste oder Nährwerttabelle informieren. Damit bietet der Nutri-Score eine sinnvolle Ergänzung zu den rechtlich vorgeschriebenen Angaben. Die Angaben beziehen sich jeweils auf 100 Gramm beziehungsweise 100 Milliliter eines Lebensmittels.

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Nutri-Score auf Lebensmitteln: Das sagt er aus

Der Nutri-Score ermöglicht den Vergleich verschiedener Lebensmittel innerhalb einer Produktgruppe hinsichtlich ihres Nährwertes. Wer also zum Beispiel eine Fertigpizza kaufen möchte, kann mithilfe des Nutri-Scores diejenige identifizieren, welche im Vergleich zu den anderen Pizzen den besten Nutri-Score aufweist – das heißt, ernährungsphysiologisch die günstigere Wahl darstellt. Der Vergleich einer Fertigpizza mit beispielsweise einem Müsliprodukt hingegen ist nicht sinnvoll. Hier handelt es sich um zwei verschiedene Produktgruppen.

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Wichtig ist dabei jedoch zu beachten: Ein Nutri-Score der Kategorie A bedeutet nicht automatisch, dass es sich um ein rundum gesundes Produkt handelt. Eine ausgewogene und gesunde Ernährung sollte sich an möglichst verschiedenen Lebensmitteln im richtigen Verhältnis orientieren. Dazu gehören möglichst unverarbeitete Lebensmittel wie zum Beispiel frisches Obst, Gemüse oder Hülsenfrüchte. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) aktualisiert hierzu regemäßig praktikable Ernährungsempfehlungen.

Was der Nutri-Score nicht aussagt

Der Nutri-Score ist kein Garant für eine ausgewogene Ernährung und trifft keine Aussagen über den Gesundheitswert eines einzelnen Lebensmittels. Unter Umständen kann eine schlechte Bewertung eines Inhaltsstoffes durch eine gute Bewertung eines anderen Inhaltsstoffes aufgewogen werden. Eine gute Kategorie bedeutet also nicht automatisch, dass es sich um ein rundum gesundes Produkt handelt. Zudem bleiben manche Inhaltsstoffe bei der Berechnung unberücksichtigt: Die freiwillige Nährwertkennzeichnung lässt keine Rückschlüsse auf die Gehalte an Vitaminen, Mineralstoffen oder enthaltenen Zusatzstoffen wie zum Beispiel Aromen oder Geschmacksverstärker zu.

Frau beim Einkaufen von Gemüse

Der Nutri-Score entwickelt sich weiter

Seit Anfang 2024 steht Lebensmittelunternehmen ein neuer weiterentwickelter Algorithmus zur Berechnung des Nutri-Scores zur Verfügung. Auf diesen sollen Hersteller innerhalb einer 24-monatigen Übergangsfrist umstellen. Da der Nutri-Score auf aktuellen Erkenntnissen aus der Forschung und Ernährungswissenschaft basiert, sind derartige Anpassungen notwendig. Nur so kann der Algorithmus stetig optimiert werden.

Zum Beispiel werden ab 2024 die Zucker- und Salzgehalte von Lebensmitteln strenger gewichtet: Solche mit vergleichsweise hohem Gehalt werden als weniger günstig eingestuft als zuvor. Dies kann zur Folge haben, dass eine Tiefkühlpizza mit der Kategorie C aufgrund ihres hohen Salzgehaltes nun die Kategorie D erhält. Auch niedrige Ballaststoffgehalte oder enthaltene Süßstoffe werden strenger bewertet. Hohe Proteingehalte hingegen werden besser gewichtet als zuvor. Eine weitere Neuerung besteht darin, dass Nüsse und Saaten zusammen mit Ölen und Fetten in einer neuen Kategorie zusammengefasst werden. Die neue differenzierte Betrachtung hat zur Folge, dass gesunde pflanzliche Fette und Nüsse mit hohen Gehalten ungesättigter Fettsäuren beim Nutri-Score künftig besser abschneiden.

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FAQs: Häufig gestellte Fragen zum Nutri-Score

Was bedeutet der Nutri-Score?

Der Nutri-Score ermöglicht den Vergleich verschiedener Lebensmittel innerhalb einer Kategorie hinsichtlich ihres Nährwertes. Er soll Verbraucherinnen und Verbrauchern ermöglichen, diesen auf einen Blick besser bewerten zu können. Wer also zum Beispiel eine Fertigpizza kaufen möchte, kann mit Hilfe des Nutri-Scores diejenige identifizieren, welche im Vergleich zu den anderen Pizzen den besten Nutri-Score aufweist – das heißt, ernährungsphysiologisch die günstigere Wahl darstellt.

Welche Nutri-Score Kategorien gibt es?

Der Nutri-Score zieht für die Bewertung von Lebensmitteln die Buchstaben (Kategorien) A, B, C, D und E sowie eine 5-stufige Farbskala heran. Kategorie A (dunkelgrün) kennzeichnet dabei eher günstige Nährwerte eines Lebensmittels, während Kategorie E (rot) auf eher ungünstige Nährwerte des jeweiligen Lebensmittels hinweist.

Welcher Nutri-Score ist der beste?

Nutri-Score A (dunkelgrün) ist die beste Bewertung, die ein Lebensmittel innerhalb einer Produktkategorie erhalten kann.

Was bedeutet Nutri-Score A?

Nutri-Score A bedeutet, dass ein Lebensmittel innerhalb einer Lebensmittelkategorie vergleichsweise günstige Nährwerte aufweist.

Was bedeutet Nutri-Score E?

Nutri-Score E (rot) ist die schlechteste Bewertung, die ein Lebensmittel innerhalb einer Produktkategorie erhalten kann.

Sind Lebensmittel mit Nutri-Score A gesund?

Ein Nutri-Score A bedeutet nicht automatisch, dass es sich um ein rundum gesundes Produkt handelt. Eine ausgewogene und gesunde Ernährung basiert auf einer Auswahl möglichst verschiedener Lebensmittel im richtigen Verhältnis.

Wie wird der Nutri-Score berechnet?

Für die Berechnung des Nutri-Scores wird ein wissenschaftlich erstellter Algorithmus herangezogen. Dieser verrechnet den Energiegehalt sowie die Gehalte verschiedener Nähr- und Inhaltsstoffe miteinander und ordnet die Ergebnisse in die Kategorien A (dunkelgrün) bis E (rot) ein. Dabei werden beispielsweise die Inhaltsstoffe aus Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten sowie Nüsse, ausgewählte Speiseöle, Ballaststoffe und Proteine als günstig eingestuft. Ungünstig gewertet wird hingegen der Gehalt gesättigter Fettsäuren, von Salz, Zucker sowie der Energiegehalt.

Warum wird der Nutri-Score ausgewiesen?

Der Nutri-Score soll Verbraucherinnen und Verbrauchern ermöglichen, den Nährwert eines Lebensmittels auf einen Blick besser bewerten zu können. Auf diese Weise sollen gesündere Ernährungsentscheidungen gefördert werden.

Ist die Nutri-Score Angabe eine Pflichtangabe auf Lebensmitteln?

Beim Nutri-Score handelt es sich um eine freiwillige Angabe. Lebensmittelunternehmen können über die Angabe selbst entscheiden.

Welche Lebensmittel können mit dem Nutri-Score gekennzeichnet sein?

Die Kennzeichnung kann bei nahezu allen Lebensmitteln erfolgen, die eine Nährwerttabelle auf ihrer Verpackung tragen. Ausnahmen bestehen in der Kennzeichnung von Lebensmitteln für spezielle Personengruppen. Dazu zählen zum Beispiel Säuglingsnahrung oder Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke.

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