Nikotin ist eine hochgiftige Substanz, die schnell in die Abhängigkeit führt. Bereits nach wenigen Zigaretten können sich erste Anzeichen dafür einstellen. Auch ein geringer Tageskonsum von fünf oder weniger Zigaretten kann abhängig machen. Kinder und Jugendliche sind ganz besonders abhängigkeitsgefährdet, berichtet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Beim Versuch, das Rauchen aufzugeben, können Entzugserscheinungen wie Reizbarkeit und Unruhe, Schlafstörungen, depressive Verstimmungen, Konzentrationsprobleme und vermehrter Appetit auftreten.
Manchen Betroffenen gelingt es, den Tabakkonsum vom einen auf den anderen Tag zu beenden. Raucherentwöhnungsprogramme in Gruppen, telefonische Beratung, Nikotinersatzprodukte oder spezielle verschreibungspflichtige Arzneimittel können dabei helfen.
Es gibt unterschiedliche Definitionen von Nikotinabhängigkeit, je nachdem, welches Klassifikationssystem man zugrunde legt. Nach der ICD-10 Klassifikation müssen für die Diagnose Tabakabhängigkeit drei der folgenden Punkte im letzten Jahr aufgetreten sein:
Der Arzt stellt die Diagnose Nikotinabhängigkeit anhand eines ausführlichen Gesprächs und einer körperlichen Untersuchung. Spezielle Fragebögen wie der Fagerström-Test spielen bei der Beurteilung eine wichtige Rolle. Sie erfassen zum Beispiel, wann nach dem Aufwachen der Betroffene die erste Zigarette des Tages raucht und wie stark sein Wunsch nach einer Zigarette ist. Zusätzlich berücksichtigt der Arzt körperliche sowie psychische Symptome des Patienten und klärt über mögliche Entzugssymptome auf.
Viele Raucher haben schon einmal versucht, mit dem Qualmen aufzuhören – meist vergeblich. Denn es steckt mehr dahinter als eine rein körperliche Abhängigkeit, die den Raucher zu den Zigaretten greifen lässt. Haben auch Sie den Rauchstopp schon einmal erfolglos versucht? Dann werden Sie wissen, dass die Entzugssymptome (heftige Rauchgelüste, Kopfschmerzen, niedriger Puls und Blutdruck) oft nicht der schlimmste Teil des Rauchstopps sind. Bei den meisten Menschen gehen diese Symptome nach den ersten Wochen vorbei. Die körperliche Nikotinabhängigkeit loszuwerden, ist also nur ein Aspekt des Rauchstopps.
Wichtig ist, dass Ihr Wohlbefinden, Ihr Selbstbewusstsein, Ihr soziales Miteinander und Ihre täglichen Gewohnheiten alle in Verbindung mit dem Rauchen stehen. Sie müssen damit umgehen lernen, um dauerhaft Nichtraucher zu bleiben. Die drei Elemente der Sucht sind: Körperliche, soziale und psychische Abhängigkeit.
Nikotin ist ein Stimulans. Wie Koffein, Kokain und Amphetamine wirkt es in niedriger Dosierung stimmungsaufhellend und konzentrationsfördernd. In hohen Dosen ist die Wirkung gegenteilig. Es ist eine süchtig machende Substanz wie etwa Kokain oder Morphium. Erinnern Sie sich noch an die ersten Zigaretten? Wahrscheinlich haben Sie nach den ersten Zügen gehustet und danach dürfte Ihnen ziemlich schlecht gewesen sein. Der Körper reagiert so, weil Nikotin ein starkes Gift ist. Wie bei anderen Suchtstoffen auch, gewöhnt er sich aber mit der Zeit an die Nikotinschübe. Die Sensibilität für die stimulierenden Effekte des Tabaks verstärkt sich und der Körper wird schließlich abhängig.
Das gute Gefühl, das Sie dem Rauchen zuschreiben, wie eine verbesserte Konzentrationsfähigkeit, ist nur auf die Milderung der Entzugssymptome nach einer Zigarette zurückzuführen. Nikotin ist der Grund für die körperliche Zigarettenabhängigkeit. Typische Symptome eines körperlichen Entzugs sind:
Die körperlichen Entzugssymptome beim Rauchstopp sind bestens bekannt, allerdings sind sie nicht ganz leicht zu bewältigen. Außerdem reagieren auch nicht alle Raucher gleich und die Stärke dieser Entzugserscheinungen kann extrem variieren. Nach zwei oder drei Tagen ohne Zigaretten sind die Symptome am heftigsten, sie verschwinden aber nach einigen Wochen langsam.
Als Raucher gehören Sie automatisch zu einer Gruppe, etwa wenn Sie gemeinsam mit Arbeitskollegen eine kurze Rauchpause einlegen. Ob im Job oder beim Ausgehen mit Freunden - Rauchen gehört zu Ihrer sozialen Identität. Rauchen ist auch eine Sprache, eine bestimmte Art der Kommunikation: Sie bieten anderen Zigaretten an oder geben ihnen Feuer. Das Zigarettenanzünden steht für Vieles: Wartezeit ausfüllen, Pausen signalisieren oder der Einstieg in ein lockeres, zwangloses Gespräch. Deshalb kann der Rauchstopp ein Einschnitt in Ihr Sozialleben sein. Vom Raucher zum Nichtraucher zu werden, bedeutet eine Veränderung Ihrer Identität.
Auch wenn Sie anfangs nur wenig geraucht haben - Ihre Rauchgewohnheiten werden über den Tag ein bestimmtes Muster annehmen. Manche Situationen lösen sofort das Verlangen nach einer Zigarette aus. Ein Beispiel: Sie greifen zur Zigarettenpackung, sobald Sie ins Auto gestiegen sind, alleine sind oder in Stresssituationen geraten. Sie verinnerlichen außerdem bestimmte Rituale: Die Art und Weise, wie Sie die Packung öffnen, die Zigarette halten oder den Rauch in die Luft blasen. Rituale begleiten Ihr Leben und sie sind selbst nach Jahren überraschend leicht wieder zu aktivieren: Auf Partys, Treffen mit alten Freunden oder in Krisensituationen. Wahrscheinlich assoziieren Sie folgende Wirkungen mit dem Rauchen:
Raucher hören oft von einem auf den anderen Tag mit dem Rauchen auf. Sie versuchen einen Schlussstrich zu ziehen. Entspannung, Bewegung und soziale Unterstützung aus dem privaten Umfeld können die Motivation stärken und dabei helfen, vom Rauchen loszukommen. Wenn Raucher jedoch unter Entzugserscheinungen leiden, steigt die Gefahr eines Rückfalls. Folgendes kann Sie bei Ihrem Entzug unterstützen:
Raucher-Entwöhnungsprogramme steigern die Wahrscheinlichkeit, langfristig mit dem Rauchen aufzuhören. Nach dem Motto "Gemeinsam geht´s leichter" unterstützen sich die Teilnehmer gegenseitig und erleichtern sich so den Ausstieg. Auch Telefonberatung oder verhaltenstherapeutische Einzelmaßnahmen können beim Ausstieg helfen.
Nikotinersatz-Präparate führen dem Körper reines Nikotin zu, also ohne die im Zigarettenrauch enthaltenen zahlreichen anderen Stoffe. Sie können die Entzugssymptome abmildern und Rauchern so das Aufhören erleichtern. Es gibt zum Beispiel Nikotin-Kaugummis, -Pflaster, -Spray und -Lutschtabletten. Die Präparate sollten über einen ausreichend langen Zeitraum (mehrere Wochen) angewendet und gegen Ende ausgeschlichen werden.
Behandlung der Tabakabhängigkeit zugelassene Wirkstoffe sind Bupropion und Varenicline. Diese Wirkstoffe sind verschreibungspflichtig, so dass die Behandlung mit Bupropion oder Varenicline nur in Zusammenarbeit mit einem Arzt möglich ist. Notwendig ist eine sorgfältige körperliche Untersuchung sowie die Feststellung, ob diese Medikamente für den jeweiligen Patienten geeignet sind.
Raucherinnen und Raucher zeigen Interesse an einer hypnotherapeutischen Behandlung. Wer sich dafür interessiert, sollte darauf achten, dass es sich um eine fachgerecht ausgeführte klinische Hypnose durch einen ärztlichen oder psychologischen Hypnotherapeuten handelt und nicht um eine Behandlung durch Laienhypnotiseure. Akupunktur hat keinen nachweisbaren Effekt auf die langfristige Abstinenz.
Nikotin beeinflusst das Dopaminsystem im Gehirn und wirkt damit stimmungsaufhellend. Die Entwöhnung - also die Barriere der psychischen Abhängigkeit zu durchbrechen - ist die schwierigste Aufgabe. Dies ist der Grund, warum:
Sobald Sie mit dem Rauchen aufhören, beginnt sich Ihr Körper zu regenerieren. Die folgende Tabelle zeigt Ihnen die körperlichen Veränderungen nach dem Rauchstopp.
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