Präeklampsie ist eine Komplikation, die während einer Schwangerschaft oder im Wochenbett auftreten kann. Dabei schädigt hoher Blutdruck die Organe. Doch wie kommt es dazu und wie lässt sich die Präeklampsie behandeln? In diesem Artikel erhalten Sie einen umfassenden Überblick.
Als Präeklampsie wird eine Komplikation während der Schwangerschaft oder im Wochenbett bezeichnet, die bei zwei bis fünf Prozent aller Schwangerschaften auftritt. Ihr Leitsymptom ist ein Blutdruck von mehr als 140/90 mmHg, der die Blutgefäße der Mutter angreift und so ihre Organe schädigt. Werden beispielsweise dabei die Nieren in Mitleidenschaft gezogen, zeigt sich das anhand erhöhter Eiweißwerte im Urin. Ist die Leber betroffen, sind die Leberwerte im Blut erhöht. Eine geschädigte Plazenta versorgt das Kind unter Umständen nicht mehr mit genügend Nährstoffen und Sauerstoff. Wachstumsstörungen, Entwicklungsschäden sowie Fehl- oder Totgeburten können dann die Folge sein.
Fachleute teilen die Erkrankung nach Zeitpunkt des Auftretens in eine frühe (< 34. Schwangerschaftswoche (SSW)) oder späte (>34. SSW) Präeklampsie ein. Eine weitere Unterteilung in leichte und schwere Formen wird heute nicht mehr vorgenommen. Da die Präeklampsie in ihrem Verlauf unvorhersehbar ist, würde die Bezeichnung „leicht“ sie fälschlicherweise als weniger bedrohlich darstellen und möglicherweise zu einer Unterschätzung der Risiken führen.
Ein erhöhter Blutdruck allein macht noch keine Präeklampsie. Erst das gleichzeitige Auftreten von Organschädigungen führt zu einer Diagnose. Von der Präeklampsie abzugrenzen sind zudem weitere hypertensive Schwangerschaftserkrankungen:
Eine chronische Hypertonie bestand schon vor der Schwangerschaft und besteht in der Schwangerschaft weiter fort.
Eine Schwangerschaftshypertonie (auch: Gestationshypertonie) tritt erstmals während der Schwangerschaft auf. Sie beginnt meistens nach der 20. SSW und hält in der Regel noch einige Wochen nach der Geburt an.
Etwa jede zehnte Schwangere mit einer schweren Präeklampsie entwickelt eine Eklampsie. Es gibt jedoch auch Fälle ohne diese Vorgeschichte. Bei einer Eklampsie werden die Symptome der Präeklampsie durch zusätzliche Krampfanfälle ergänzt. Es kann außerdem zu Blutgerinnseln, Hirnblutungen bis hin zur Bewusstlosigkeit kommen. Da eine Eklampsie für Mutter und Kind sehr gefährlich ist, werden Betroffene intensivmedizinisch behandelt.
Etwa 4 bis 35 Prozent der Schwangeren mit schwerer Präeklampsie bilden ein sogenanntes HELLP-Syndrom aus. „HELLP“ steht für das Zusammenspiel aus einer Hämolyse (H), das heißt dem Zerfall von roten Blutkörperchen, den erhöhten Leberwerten ASAT und ALAT mit der Abkürzung „EL“ (engl.: „Elevated Liver enzymes“) und einer erniedrigten Thrombozytenzahl im Blut mit der Abkürzung „LP“ (engl.: „Low Platelet Count“). Auf alle Schwangerschaften umgerechnet, beträgt die Inzidenz, also die Zahl der Neuerkrankungen, des HELLP-Syndroms ca. 0,1 bis 0,2 Prozent.
Das HELLP-Syndrom ist die schwerste Ausprägung einer hypertensiven Schwangerschaftserkrankung. Sein deutlichstes Symptom sind Schmerzen im rechten Oberbauch, ausgelöst durch die geschädigte Leber. Hinzu kommen starke Übelkeit, Erbrechen und manchmal auch Kopfschmerzen. Die Dynamik des HELLP-Syndroms ist nur schwer abzuschätzen, die Betroffene muss daher intensivmedizinisch überwacht werden. Es kann sich unter Gabe von Medikamenten zurückbilden, allerdings sind auch Komplikationen wie die Ablösung der Plazenta, ein Leberriss, Hirnblutungen und Nierenversagen möglich. Die einzige sichere Behandlung ist die Entbindung, gegebenenfalls vorzeitig durch einen Kaiserschnitt.
Warum manche Frauen eine Präeklampsie entwickeln, ist bislang noch nicht bis ins letzte Detail erforscht. Allerdings wird vermutet, dass sich die Plazenta zu Beginn der Schwangerschaft nicht richtig entwickelt und in die Gebärmutter eingenistet hat. Ein Anzeichen dafür ist ein erhöhter Flusswiderstand in der Gebärmutterarterie, der sich bei einer speziellen Ultraschalluntersuchung (Doppler-Sonographie) zeigt. Umgekehrt entwickelt allerdings nicht jede Frau mit einem auffälligen Befund eine Präeklampsie oder eine andere hypertensive Schwangerschaftserkrankung.
Als gesichert gilt außerdem, dass bestimmte Vorerkrankungen mit einem erhöhten Risiko für Präeklampsie einhergehen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das britische National Institute for Health and Care Excellence (NICE) nennen zum Beispiel folgende Faktoren:
Eine Präeklampsie lässt sich nach aktuellem Wissensstand nur bedingt vorbeugen – von den positiven Effekten einer herzgesunden Lebensführung mit körperlicher Bewegung, wenig Stress und einer ausgewogenen Ernährung abgesehen. Eine US-amerikanische Studie an rund 8.500 Frauen deutet darauf hin, dass eine mediterrane Ernährung mit viel Vollkornprodukten, Gemüse, Obst und Hülsenfrüchten auch das Risiko für eine Präeklampsie senken kann.
Noch ist der beste Schutz vor einer Präeklampsie, ihre Anzeichen möglichst früh zu erkennen. Nehmen Sie deshalb unbedingt das Angebot einer regelmäßigen Schwangerschaftsvorsorge wahr.
Dabei wird bei Schwangeren regelmäßig der Blutdruck gemessen, das Gewicht kontrolliert sowie der Urin und das Blut untersucht. Mit einem Ultraschall wird die Blutversorgung und das Wachstum des Babys überprüft. All diese Untersuchungen dienen dazu, eventuelle Komplikationen möglichst früh zu erkennen. Bei den Vorsorgeuntersuchungen können Schwangere auch selbst körperliche Beschwerden ansprechen. Erzählen Sie dem behandelten Arzt oder der behandelnden Ärztin beziehungsweise der Hebamme von Veränderungen, die Ihnen ungewöhnlich erscheinen.
Risikopatientinnen wird der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin beziehungsweise die Hebamme wahrscheinlich ein Präeklampsie-Screening vorschlagen. Dabei handelt es sich um eine freiwillige Gesundheitsleistung (iGel), die zwischen der 12+0 und 14+0 SSW durchgeführt wird. Für den Test wird das Blut der Mutter auf zwei bestimmte Proteine untersucht und aus den Werten die Wahrscheinlichkeit berechnet, dass sie an Präeklampsie erkrankt.
Bei einem erhöhten Präeklampsie-Risiko hat sich die frühe Einnahme von niedrig dosiertem Aspirin bewährt. Der Leitlinie zu hypertensiven Erkrankungen in der Schwangerschaft zufolge senkt dessen Wirkstoff Acetylsalicylsäure nicht nur das Risiko für das Auftreten einer Präeklampsie, sondern auch das Risiko für eine Gestationshypertonie.
Eine Präeklampsie wird diagnostiziert, wenn zu den oben genannten Symptomen noch folgende Untersuchungsergebnisse hinzukommen:
Weitere Laborparameter helfen dabei, den Schweregrad der Organschädigungen zu bestimmen, beziehungsweise die Präeklampsie zuverlässig von anderen hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen abzugrenzen, darunter:
Schwangere mit einer Präeklampsie werden besonders überwacht. Die Behandlung hängt vom Schweregrad der Erkrankung ab, davon, wie weit die Schwangerschaft fortgeschritten ist sowie von der Prognose für Mutter und Kind. Eventuell reicht es schon, zu Hause zu bleiben, Stress zu reduzieren und sich körperlich zu schonen. Die Schwangere erhält außerdem eine eiweißreiche Wunschkost und ausreichend Flüssigkeit.
Betroffene einer Präeklampsie mit Organschädigungen müssen gegebenenfalls stationär im Krankenhaus behandelt werden, damit sie und ihr Baby rund um die Uhr unter Beobachtung stehen. Mit der Entbindung klingt die Präeklampsie in der Regel ab. Dabei wird je nach Gesundheitsrisiko für Mutter und Kind abgewogen, ob die Geburt eingeleitet werden sollte. Bis dahin wird die Präeklampsie symptomatisch mit blutdrucksenkenden Medikamenten behandelt. Um anschließend das Wiederauftreten der Symptome zu verhindern oder noch bestehende Symptome zu behandeln, kann Magnesiumsulfat eingesetzt werden.
Die Präeklampsie ist eine Komplikation, die während der Schwangerschaft oder im Wochenbett auftritt. Ihr Leitsymptom ist ein Blutdruck von mehr als 140/90 mmHg, der die Blutgefäße der Mutter angreift und so ihre Organe und/oder die Plazenta schädigt.
Die Präeklampsie ist eine Komplikation, die sowohl für die Mutter als auch für das ungeborene Kind lebensgefährlich werden kann. Sie muss daher unbedingt behandelt werden.
Die beiden Diagnosemarker einer Präeklampsie sind Bluthochdruck und Eiweiß im Urin. Darüber hinaus klagen Betroffene oft über starke Kopfschmerzen, Sehstörungen, Schmerzen im rechten Oberbauch, Übelkeit mit Erbrechen und/oder Ödeme am Körper.
Die Behandlung hängt vom Schweregrad der Präeklampsie ab, davon, wie weit die Schwangerschaft fortgeschritten ist, sowie der Prognose für Mutter und Kind. Im Frühstadium kann es reichen, sich körperlich zu schonen und Stress zu reduzieren. Eine schwere Präeklampsie muss gegebenenfalls stationär im Krankenhaus behandelt werden.
Die Präeklampsie wird symptomatisch mit blutdrucksenkenden Medikamenten behandelt. Mit der Entbindung klingt eine Präeklampsie in der Regel ab. Je nach Gesundheitsrisiko für Mutter und Kind kann es deshalb notwendig sein, die Geburt einzuleiten oder das Baby mit einem Kaiserschnitt auf die Welt zu holen. Um anschließend das Wiederauftreten der Symptome zu verhindern oder noch bestehende Symptome zu behandeln, kann Magnesiumsulfat eingesetzt werden.
Wenn die Präeklampsie unter Kontrolle ist, so dass kein akutes Gesundheitsrisiko für Mutter und Kind besteht, kann die Schwangerschaft normal beendet und entbunden werden.
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