Rückenschmerzen sind ein weit verbreitetes Leiden, das die Lebensqualität erheblich einschränken kann. Doch was sind die Ursachen für Rückenschmerzen und wie können sie effektiv behandelt werden? In diesem Artikel erhalten Sie einen umfassenden Überblick über die Hintergründe, die häufigsten Auslöser und die besten Therapiemöglichkeiten für einen schmerzfreien Alltag.
Manchmal ist es eher ein dumpfes Pochen, ein anderes Mal zieht es, dann wieder fühlt es sich an, als ob man mit einer Nadel gestochen wird – Rückenschmerzen können sich auf verschiedenste Weise äußern. Auch ihre Intensität kann sehr unterschiedlich sein. Manchmal werden sie lediglich als unangenehm wahrgenommen, während sie ein anderes Mal so stark sind, dass man sich kaum bewegen kann und sie den Alltag stark beeinträchtigen.
Rückenschmerzen können an verschiedenen Stellen des Rückens und seiner komplexen Struktur aus Knochen, Knorpeln, Bändern, Muskeln und Nerven auftreten. Im unteren Rücken entstehen sie oft aufgrund von Problemen an der Lendenwirbelsäule (LWS). Beidseitige Schmerzen sind häufig die Folge muskulärer Verspannungen oder einer ungleichmäßigen Belastung. Schmerzen, die nur auf einer Seite auftreten, deuten hingegen eher auf Verschleißerscheinungen, falsche Bewegungsabläufe oder Verletzungen hin. Im oberen Rücken haben Schmerzen ihre Ursache meist in der Brust- (BWS) oder Halswirbelsäule (HWS) – verursacht durch Fehlhaltungen mit einem runden Rücken oder einem nach vorn geneigtem Kopf. Rückenschmerzen können jedoch auch von anderen Grunderkrankungen verursacht werden.
Etwa 15 bis 20 Prozent der Rückenschmerzen lassen sich eindeutig auf konkrete körperliche Ursachen zurückführen. Expertinnen und Experten sprechen dann von spezifischen Rückenschmerzen. Mögliche zu Grunde liegende Erkrankungen sind zum Beispiel:
Die übrigen 80 bis 85 Prozent aller Rückenschmerzen gelten hingegen als un- oder nicht-spezifisch, lassen sich also nicht auf eine konkrete körperliche Ursache zurückführen.
Expertinnen und Experten unterscheiden außerdem noch zwischen akuten und chronischen Rückenschmerzen. Akute Rückenschmerzen treten plötzlich auf, zum Beispiel nach einer ungünstigen Bewegung, und klingen nach einiger Zeit wieder von selbst ab. Chronische Rückenschmerzen entwickeln sich über einen längeren Zeitraum und halten mehr als zwölf Wochen an.
Doch was tun, wenn der Rücken schmerzt? Bei der Behandlung von Rückenschmerzen steht immer die Linderung der Schmerzen im Mittelpunkt. Denn das Wichtigste ist, dass sich Betroffene schnell wieder ohne Einschränkungen bewegen können und eine einseitige Schonhaltung vermeiden. Dies gilt insbesondere bei unspezifischen Rückenschmerzen, für die der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin keine Ursache finden konnte. Bei spezifischen Rückenschmerzen hingegen wird er oder sie versuchen, die Grunderkrankung so gut wie möglich zu behandeln.
Rückenschmerzen lassen sich mithilfe einfacher Maßnahmen gut selbst behandeln. Suchen Sie aber umgehend ärztliche Hilfe auf, wenn
die Rückenschmerzen mit einem Sturz oder einem Unfall in Zusammenhang stehen,
die Rückenschmerzen trotz Selbstbehandlung anhalten oder sogar stärker werden,
es plötzlich zu einem Taubheitsgefühl, Kribbeln oder Schwäche in Armen oder Beinen kommt,
die Rückenschmerzen in andere Bereiche des Körpers ausstrahlen,
Inkontinenz auftritt,
sich Entzündungsanzeichen wie Rötungen oder Schwellungen am Rücken zeigen.
Erste Anlaufstelle sollte dann ein Allgemeinmediziner oder eine Allgemeinmedizinerin sein. Er oder sie kann eine erste Einschätzung vornehmen und gegebenenfalls eine Überweisung an einen Facharzt oder eine Fachärztin ausstellen.
Bei Rückenschmerzen werden folgende Maßnahmen oft als angenehm empfunden:
Bestimmte Bewegungen, die den Rücken mobilisieren und Blockaden lösen, können guttun. Die Flexibilität der Wirbelsäule fördert beispielsweise die „Katze-Kuh-Übung“ aus dem Yoga:
Im Vierfüßlerstand abwechselnd den Rücken wölben und durchhängen lassen, und dies einige Male wiederholen. Diese Übung kann auch bei Rückenschmerzen in der Schwangerschaft durchgeführt werden.
Oftmals bekommen Sie von einem Therapeuten oder einer Therapeutin auch Übungen gezeigt, die Sie zuhause praktisch umsetzen können.
Sport ist ein wichtiger Faktor bei der Therapie von Rückenschmerzen. Bestimmte Sportarten stärken die Rückenmuskulatur, stabilisieren die Wirbelsäule und reduzieren die Belastung auf die Bandscheiben. Sport verbessert zudem die Körperhaltung und beugt muskulären Dysbalancen vor, die häufig Ursache für Rückenschmerzen sind.
Streben Sie zum Beispiel mehr körperliche Aktivität im Alltag an: Nehmen Sie die Treppe statt des Aufzugs, drehen Sie mittags eine Runde um den Block und erledigen Sie Besorgungen zu Fuß oder mit dem Fahrrad.
Treten Sie einem Sportverein bei, werden Sie selbst aktiv oder suchen Sie sich einen Partner oder eine Partnerin, Freunde oder andere Gleichgesinnte.
Ausdauersportarten wie Schwimmen, Radfahren, Nordic Walking, Wassergymnastik und im Winter Skilanglauf beanspruchen die Rückenmuskulatur gleichmäßig und sind für alle Altersgruppen geeignet.
Yoga oder Thai-Chi verbessern die Beweglichkeit der Rückenmuskulatur und reduzieren durch Atemübungen und Entspannungstechniken Stress und Verspannungen.
Auch Kraftsport wird empfohlen. Die sogenannte Plank (Unterarmstütze) stärkt die gesamte Rumpfmuskulatur, einschließlich der Rücken- und Bauchmuskeln und verbessert die Stabilität der Wirbelsäule. Übungen mit Kurzhanteln oder Widerstandsbändern trainieren die oberen Rückenmuskeln sowie die Schultern und verhindert einen Rundrücken.
Angenehmer Nebeneffekt: Sport kann dabei helfen, Übergewicht abzubauen und die Belastung auf die Wirbelsäule zu reduzieren. Zudem fördert ein gesundes Körpergewicht die Beweglichkeit und erleichtert die Stärkung der Rückenmuskulatur, was langfristig der Rückengesundheit guttut.
Rückenschmerzen lassen sich am besten verhindern, wenn der Alltag rückenfreundlich gestaltet wird. Richten Sie deshalb zum Beispiel Ihren Arbeitsplatz ergonomisch ein, damit er eine gesunde Körperhaltung ermöglicht. Mit einem höhenverstellbaren Schreibtisch etwa lässt sich die Haltung beim Arbeiten möglichst oft wechseln. Investieren Sie auch in eine gute Matratze, wenn Sie regelmäßig morgens mit Rückenschmerzen aufwachen. Optimal ist ein Modell, das das Körpergewicht trägt und die Wirbelsäule in neutraler Position hält. Vermeiden Sie eine zu weiche oder zu harte Matratze.
Die Vorbeugung und die Therapie von Rückenschmerzen gehen Hand in Hand, da beide durch regelmäßige Bewegung und gezielte Kräftigungsübungen unterstützt werden. Indem Sie Sportarten und Übungen wählen, die Ihre Rückenmuskulatur stärken und Ihre Haltung verbessern, können Sie nicht nur bestehende Beschwerden lindern, sondern auch zukünftigen Problemen vorbeugen. Oftmals liegt den unspezifischen Rückenschmerzen eine zu schwache Rückenmuskulatur zugrunde. Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, um Übergewicht zu vermeiden beziehungsweise abzubauen.
Bei akuten Rückenschmerzen helfen sofortige Maßnahmen wie Ruhe, Kälte- oder Wärmeanwendungen, leichte Dehnübungen und frei verkäufliche Schmerzmittel zur Schmerzlinderung. Lassen Sie sich dazu in der Apotheke beraten.
Extreme Rückenschmerzen sollten von einem Arzt oder einer Ärztin untersucht werden, um ernsthafte Ursachen auszuschließen. Bis dahin lassen sich die Symptome mit frei verkäuflichen Schmerzmitteln lindern.
Die „Katze-Kuh-Übung“ aus dem Yoga hat sich bei Rückenschmerzen bewährt: Im Vierfüßlerstand abwechselnd den Rücken wölben und durchhängen lassen. Diese Bewegung löst Verspannungen und fördert die Flexibilität der Wirbelsäule.
Rückenschmerzen können an den verschiedensten Stellen des Rückens und seiner komplexen Struktur aus Knochen, Knorpeln, Bändern, Muskeln und Nerven auftreten. Spezifische Rückenschmerzen lassen sich dabei eindeutig auf konkrete körperliche Ursachen zurückführen. Die Ursache von unspezifischen Rückenschmerzen ist oft unklar.
Gehen Sie bei Rückenschmerzen zum Arzt, wenn akute Schmerzen plötzlich oder länger als zwei Tage unvermindert anhalten, sich verschlimmern, Begleitsymptome wie Taubheit oder Schwäche hinzukommen oder sie nach einem Trauma wie etwa einem Sturz auftreten.
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